HELLRIDE - Acousticalized
Mehr über Hellride
- Genre:
- Hard Rock (Acoustic)
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Fastball Music
- Release:
- 11.10.2013
- Army Of Angelz
- Black Tulips
- Heaven And Hell
- Death Is A Killer
- Aerials
- Take Hold Of The Flame
- Warbusiness
- Jump Bitch
- Ride To Hell
- Ace Of Spades
- United Forces
- Love You To Death
- Slow Song
Von Haus aus unplugged.
Was macht den Metal aus? Drums? Nein, eher nicht. Die Bassläufe? Gelegentlich ja, aber doch nicht hauptsächlich. Die Riffs? Ja. Großes Ja! Genau das, fettes Riffing, wie es die CRACKERS sagten: "Den Stecker rein und alle Knöpfe auf zehn!" Was ist dann aber eine Metalband ohne Stromgitarren?
HELLRIDE ist nämlich eine solche. Drei Musiker, Tommy Klossek am Mikro, der schon für MEGABITE geträllert hat, sowie die beiden Gitarristen Kai Pasemann (Ex-PARADOX) und Stefan Gassner (Ex-DREAMSCAPE), die auf "Acousticalized" die Steckdosen meiden wie der Teufel das Weihwasser, sind das gar nicht so klassische Trio, das diese Metalband bildet. Aber nochmal: Metal? Ich sag es jetzt mit Inbrunst: Nein!
Das macht aber nichts, denn ich mag auch normalen Rock. Da passt HELLRIDE nun aber rein und es sitzt bequem. Selbst ihre durchaus harte Attitüde stört da nicht. Und ich fühle mich auch besser als mit dem Aufkleber "Acoustic Metal". Den gibt es nämlich nicht. So kann ich das Album viel besser genießen, denn originell ist es auf jeden Fall und Sänger Klossek macht eine sehr gute Figur.
Was die Band zu einer Art VAN CANTO mit Wandergitarre macht, sind die Coverversionen, die sich immer wieder in die Eigenkompositionen mischen. Dabei erweisen sich diese von gemischter Güte. 'Heaven And Hell' von BLACK SABBATH ist ein schwieriger Song, um damit Lorbeeren zu ernten. Zu hoch hängen die Trauben des Originals. Da hilft auch das drastische Umarrangieren nichts. Zumal der Song in dieser Version nun wirklich langweilig geworden ist. Viel besser ist dagegen 'Aerials', im Original von SYSTEM OF A DOWN, das nämlich seinen Drive vollständig behalten hat. Und QUEENSRYCHEs 'Take Hold Of The Flame' zeigt, wie gut Klossek tatsächlich ist, denn er kann Tate durchaus das Wasser reichen. Ich bin beeindruckt. Auch wenn diese Nummer im Original schon nicht die metallischste ist.
Später sollen noch 'Ace Of Spades' von MOTÖRHEAD, hier mit Hilfe von Tom Angelripper umgesetzt, TYPE O NEGATIVEs 'Love You To Death' in einer Liveversion und das ungewöhnliche 'United Forces', im Original von den STORMTROOPERS OF DEATH und hier von TANKARDs Gerre gegrölt, folgen. Da ist es schwierig, sich auf die Eigenkompositionen zu konzentrieren, von denen einige ziemlich gut geraten sind. Aber ich befürchte, die Coverversionen werden immer etwas heller strahlen, egal wie gut auch 'Death Is A Killer', 'Jump Bitch' oder 'Ride To Hell' geworden sind.
Meine Befürchtung ist, dass "Acousticalized" nur als witzige Randerscheinung taugt. Ich ertappe mich dabei, dass ich einige der Eigenkompositionen gern mal mit dem Druck zweier eingestöpselter Gitarren hören würde und nach ein paar Durchläufen einige der Coverversionen skippe. So befürchte ich, dass die guten eigenen Songs einfach untergehen werden und die fremden Federn als Partygag herhalten werden müssen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger