HELLFIRE FACTION - The Lemniscate Delusion
Mehr über Hellfire Faction
- Genre:
- Black/ Death/ Heavy Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 11.09.2019
- The Rape Of Daphne
- Transmigration Of The Soul
- At The Shrine Of Horus
- Phantasmagoria
- The Healing Roads Of Jasper
- Vertumno
Hoher Anspruch, wenig Inhalt.
Heidewitzka, mein lieber Herr Gesangsverein. Da freut sich der Rezensent nach einem stressigen Arbeitstag auf ein bisschen brasilianischen Heavy Metal unter dem Kopfhörer, stellt sich auf etwaige Fledermaustöne ein und schnallt sich für die rasante Fahrt lieber schon einmal vorsichtshalber im Sessel an - und dann? Kommt alles ganz anders. HELLFIRE FACTION nennt sich die Band aus Sao Paulo, die mit dieser sechs Songs umfassenden Eigenproduktion zum ersten Mal so richtig auf der metallischen Landkarte erscheint (2012 erschien bereits eine EP). Die Ambitionen sind groß, die Qualität leider sehr überschaubar.
Dabei hätte ich es eigentlich schon ahnen können. Im Infotext wird über Einflüsse von IRON MAIDEN und MERCYFUL FATE hin zu CARCASS und THERION berichtet. Die Mischung macht’s? Nicht immer. Tatsächlich weiß das Quartett nicht wirklich, wo es am liebsten musikalisch verortet werden möchte. Steigen sie mit 'The Rape Of Daphne' noch galoppierend und mit Tempo ein, entwickelt sich der Vortrag in den folgenden 25 Minuten eher in Richtung Death und gar Black Metal. Diese Unschlüssigkeit zeigt sich auch dahingehend, dass gleich sechs verschiedene Sänger/innen zu hören sind – teils gleichzeitig und durchgehend zweistimmig. Was ein bisschen nach einer Rock-Oper klingt, ist aber nach eigenen Angaben ausdrücklich keine. Und wer jetzt glaubt, damit hätten die Herrschaften aber zumindest für Spannung und Abwechslung gesorgt, ist ebenfalls in die Irre geführt. Zwar sorgt die Frauenstimme für einen anderen Farbtupfer in der Musik und der tiefe Gothic-Gesang, der ein wenig an MOONSPELL erinnert, klingt ebenfalls interessant, aber schon jetzt suchen wir positive Aspekte in den Krümeln.
Hand aufs Herz: Die Musik ist völlig belanglos. Einzig 'Phantasmagoria' lässt mit seiner Black-Death-Metal-Ausrichtung (sehr tiefe Gitarren) in Verbindung mit dem (gewollt) hymnischen und opernhaften Gesang aufhorchen. Ansonsten fehlt der berühmte rote Faden. Katastrophal auch die Soloarbeit, die wirklich dieser Beschreibung spottet und in mir sogar eine Art Fremdschämen verursacht. Auch die Produktion hat maximal 4-Spur-Niveau – hier passt wirklich wenig zusammen. Jedes weitere Wort ist vergebene Liebesmüh.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Chris Staubach