HELL WITHIN - Shadows Of Vanity
Mehr über Hell Within
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Lifeforce / Soulfood
- Release:
- 18.05.2007
- Shadows Of Vanity
- My Exit In Red
- Lay Down Your Arms
- The Spiral
- In The Absence Of Fire
- Between The Dead And The Deceived
- For The Taking
- Merciless
- A Silent Prayer For The Haunted
Och nö, muss denn wirklich der "ich klaue mir ein paar Riffs aus den Achtzigern, jage es durch die heutige Technik und packe ein paar moderne Gesangsmelodien oben drauf"-Sound tatsächlich der nächste Trend, das nächste große Ding sein? HELL WITHIN aus Massachusetts legen uns zumindest mit "Shadows Of Vanity" ihre zweite offizielle Veröffentlichung vor und haben damit eine satte Kurskorrektur vorgenommen. Weg vom schwedischen Melodic Death des großartigen Vorgängers "Asylum Of The Human Predator", hin zum modernen TRIVIUM-Soundgewand, unterlegt mit satten Thrashriffs der Marke TESTAMENT. Klingt eigentlich nicht schlecht, oder? Ist es prinzipiell auch nicht.
Es geht alles mit einem spektakulären Volltreffer in Form von 'Shadows Of Vanity' los. Ein Thrashgewitter mit viel Tempo, Spielwitz, coolen Soli und mächtig gebrüllten Gesangspassagen, die an Chuck Billy zu "Low"-Zeiten erinnern. Dazwischen gibt es immer wieder kleinere Farbtupfer in Form von gekeiften und gesungenen Melodien - klasse Abwechslung. Bei 'My Exit In Red' geht es musikalisch nahtlos so weiter; es verändert sich nur die gesangliche Gewichtung, denn die gesungenen Passagen stehen jetzt deutlicher im Vordergrund und erinnern dabei stark an TRIVIUM oder auch LINKIN PARK – leider nicht ganz so zwingend. Im Anschluss setzen sie diesen Trend konsequent fort und packen bei 'Lay Down Your Arms', 'The Spiral' und 'In The Absence Of Fire' die melodischere Variante aus. Klar, die Gitarren hauen weiterhin ein Thrashriff nach dem anderen raus, die Doublebass hämmert sich unaufhaltsam durch die Songs und auch die Soli wissen zu überzeugen, aber für mich ist das alles irgendwie wirr und ohne größere Höhepunkte. Der Gesang von Matthew McChesney ist nicht prägnant genug und lässt vor allem die Abwechslung vermissen. Chuck Billy sucht man zumindest in der Mitte der Scheibe vergeblich.
Gegen Ende hin besinnen sich die Herrschaften wieder auf ihre Roots und packen mit 'Between The Dead And The Deceived', 'For The Taking' und vor allem 'Merciless' wohltuend wieder die Brechstange aus. Beim abschließenden 'A Silent Prayer For The Haunting' haben HELL WITHIN dann noch einmal tief in der Schatzkiste gekramt und ein mächtiges Paket aus fettem Drumming, haufenweise fantastischen Melodien, starkem Riffing und coolen Gesangsmelodien geschnürt – starker Abschluss.
Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, denn "Shadows Of Vanity" ist beileibe kein schlechtes Thrashalbum geworden, jedoch hätte man noch ein bisschen mehr Wert auf die ganz großen Refrains legen müssen. Auch der melodische Gesang ist nicht von schlechten Eltern, mir jedoch auf Dauer etwas zu eintönig. Von Seiten der Produktion ist alles so weit im grünen Bereich, hat doch Mark Lewis (unter anderem TRIVIUM, GOD FORBID) die neun Songs brachial in Szene gesetzt.
Für mich ist diese Scheibe trotzdem eine kleine Enttäuschung, denn HELL WITHIN sind mit dem Titelsong so fulminant gestartet und verblassen im Anschluss an der gewollt modernen Ausrichtung. Mit meinem Urteil über dieses Album dürfte ich fast genauso alleine dastehen wie mit meiner Meinung zu TRIVIUM. Wer aber Heafy & Co. als grandiose Band bezeichnet, trotzdem nichts gegen eine etwas härtere Gangart hat und schlappe 34 Minuten Gesamtspielzeit für nicht so tragisch erachtet, dürfte bei HELL WITHIN genau richtig liegen.
Anspieltipps: Shadows Of Vanity, A Silent Prayer For The Haunting, Merciless
- Redakteur:
- Chris Staubach