HELFIR - The Human Defeat
Mehr über Helfir
- Genre:
- Gothic Metal / Dark Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 30.06.2017
- Time In Our Minds
- Light
- Tide
- Protect Me
- Chant D'Automne
- Mechanical God
- Climax 2.0
- Golden Tongue
- The last Sun
- Chant D'Automne (Instrumental Version)
Wunderbare Traurigkeit, packende Melancholie!
Luca Mazzotta - diesen Namen wreden sich Düsterheimer weltweit merken müssen, ist er als Begründer seines Soloprojekts HELFIR doch einer der ambitioniertesten Vertreter melancholischer Sounds im Jahr 2017. Auf seinem ersten Album zelebriert er die innere Zerrissenheit mit poetischer Anmut, kreiert einige wunderschöne, aber gleichzeitig auch traurige Melodien und ist auf diesem Terrain der interessanteste Act seit den ersten Gehversuchen von LACUNA COIL. Auch wenn der Vergleich am Ende vielleicht nicht immer gänzlich pasend ist...
Die zehn Stücke, die Mazzotta auf "The Human Defeat" verewigt hat, künden aber nicht nur von düsterer Romantik, sondern haben hier und dort auch ihre Ecken und Kanten. 'Mechanical God' beispielsweise überrascht mit einigen metallischen Grooves, die in Verbindung mit den aggressiven Vocals bisweilen auch an PARADISE LOST oder frühere TIAMAT-Aufnahmen erinnert. Überhaupt sind die Schweden ein treffender Vergleich, wenn es um Songstrukturen und leicht verspielte Arrangements geht. Wer Alben wie "Wildhoney" vor allem wegen der zahlreichen verträumten Passagen liebt, sollte sich auf "The Human Defeat" jedenfalls sehr schnell und auch gut orientieren können - und das Album auch schnell in sein Herz schließen. Denn das Material ist vezzrführerisch, vor allem in den längeren Instrumentalpassagen, wie sie 'Climax 2.0' und das epische 'The Last Sun' aufbieten, die in allen Belangen für Gänsehaut sorgen. Aber auch wenn HELFIR ein wenig flotter auf den Punkt kommt und die Melancholie nicht ganz so ausladend feiert, ist das italienische Projekt eine wahre Wonne und liefert mit 'Light' und 'Protect Me' schon jetzt den Soundtrack für den kommenden Herbst.
Man muss Traurigkeit nicht nur einfangen, man muss sie auch griffig transportieren und authentisch darstellen. All diese Aspekte hat Signore Mazzotta auf dem HELFIR-Debüt berücksichtigt und auch in die Realität umgesetzt. Selten gelingt es einem Werk aus der düsteren Sparte, mich wirklich zu fesseln. "The Human Defeat" hat es dafür aber gleich umso intensiver geschafft!
Anspieltipps: Light, Climax 2.0, The Last Sun
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes