HAVOC - Back For The Kill
Mehr über Havoc
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Heaven And Hell Records
- Release:
- 23.09.2016
- Pain And Pleasure
- Only You
- On Your Knees
- Will I See You Again
- Back For The Kill
- Hold On
- Come On
- Blood Thirsty Bitch
- Yes I'm Evil
- Loving You
Wie viele US-Metal-Demos können noch ausgegraben werden? Egal, bitte weitergraben!
Manchmal frage ich mich echt, wie viele Demos, Tapes, 7-Zoller und so weiter es noch von obskuren Siebte-Reihe-US-Metal-Bands gibt, die von ebenso obskuren Labels wie Heaven And Hell Records dann als CDs auf die kleine Sammlergemeinde losgelassen werden. Aus Charlotte, North Carolina, stammte die Band HAVOC, die 1988 ein selbstbetiteltes Tape mit sechs Songs veröffentlichte. 2016 dann durfte das Material, um sechs weitere Songs erweitert, unter dem Namen "Back For The Kill" unters Volk. Und dann gibt es Leute wie mich, die das auf einer Börse einsacken, einfach, weil es empfohlen wurde, ohne jemals von der Truppe gehört zu haben.
Damit zumindest andere von der Band hören, sehe ich es als meine Pflicht, auch ein paar Zeilen dazu zu verfassen. Auf dieser Scheibe gibt es äußerst melodischen, aber nie zu weichgespülten US Metal, der an Bands wie FIFTH ANGEL, DIO oder die härteren EUROPE-Alben (in den Achtzigern) erinnert. Veredelt wurde der CD-Release mit einem farblich ansprechenden Sci-Fi-Cover von Steve Cobb. Das schön aufgemachte Booklet beinhaltet alte Live-Bilder sowie alle Texte. Ob die vier Nicht-Demo-Songs den gleichen Aufnahmen entstammen, ist dem Booklet nicht zu entnehmen. Mit Sänger Binny Orrell hat die Band schon mal ein echtes Pfund in der Waagschale.
Die Scheibe ist sehr sauber produziert (es handelt sich logischerweise um eine Eigenproduktion), hat einen warmen Klang und scheint von Jamie King sehr gut remastered worden zu sein. Das Songmaterial ist durchgehend auf hohem Niveau und kommt ohne Ausfälle über die Ziellinie. Mit 40 Minuten hat die CD auch eine quasi optimale Länge. Insgesamt hat der US Metal hier auch eine schöne Hair-Schlagseite. Wer also Einflüsse von DOKKEN, VAN HALEN ("5150"-Phase) oder auch härterem AOR nicht schlecht findet, wird hier seine Freude haben. Ich stehe total auf diesen melodischen US Metal!
Ganz ehrlich: Mit einem entsprechenden Label damals und einer gewissen Lobby hätten wir es mit einem Semi-Klassiker zu tun. Jetzt kann man nur hoffen, dass die Band nachentdeckt wird, und dass die KIT-/HOA-Teams dieser Welt dafür sorgen, dass es auch zu Live-Aufführungen kommt. Großes Kino! Ach ja: Die Track-Nummern passen nicht zur Auflistung auf der CD. Da ist beim Druck was schiefgegangen. Aber das kann man bei der Klasse schon verzeihen. Ein letztes: Die CD ist auf 500 Exemplare limitiert. Bei dem potenziellen Käuferkreis sicher keine Scheibe, die in wenigen Tagen alle sein dürfte, aber trotzdem: Bei Interesse solltet ihr lieber schnell zuschlagen.
Anspieltips: Pain And Pleasure, Will I See You Again, Hold On, Blood Thirsty Bitch.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer