HAUST - Negative Music
Mehr über Haust
- Genre:
- Punk / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Fysisk Format
- Release:
- 19.04.2024
- Left To Die
- Dead Ringer
- Where Evil Dwells
- The Burning
- Back To Nothing
- Turn To Stone
- The Devil At My Heels
- Oh Take Me
- The Vanishing
- I'm Not Here For You
- Something Evil
Eine anstrengende Vokal-Performance versaut alle vorhandenen Optionen.
Man muss schon ein bisschen mehr Fantasie mitbringen, um den neuen Langspieler von HAUST noch immer in den Kontext des Black Metals zu setzen. Das Quartett aus der norwegischen Hauptstadt mag zwar seine Wurzeln in der ersten Generation landeseigener Bands haben, hat sich aber inzwischen immer mehr von anderen Vorlieben leiten lassen, um nun dem thrashigen Punk komplett das Feld zu überlassen.
Leider ist der musikalische Teil des neuen Albums jedoch nur bedingt interessant, weil sich der gesamte Fokus der Performance auf die krächzende Stimme des Sängers konzentriert, dessen Organ irgendwo zwischen Paul Baloff und Bobby Elsworth einzuordnen ist, aufgrund seiner ständigen Präsenz und des doch recht eigensinnigen Auftretens gelegentlich auch in die Kategorie nervtötend fällt. Zudem ist es einfach schade, dass sich HAUST gar nicht erst bemüht, die Balance zwischen der durchaus interessanten instrumentalen Darbietung und dem Krachmacher am Mikro einigermaßen herzustellen. Stattdessen überlässt man ihm voll und ganz das Feld, lässt ihn auch gewähren, wenn er plötzlich theatralische Töne anschlägt, und zieht die wirklich coolen Grooves gerne mal zurück, um der offenkundig sehr offensiven Selbstdarstellung alle möglichen Optionen zu bieten. Und auf Albumstrecke ist das leider von Sekunde zu Sekunde anstrengender!
Immerhin strahlt "Negative Music" die nötige Gemeinheit aus, die sich hinter einem solchen Titel vermuten lässt. Die eigentlich durchgängig im Midtempo belassenen Nummern verbreiten eine gewisse Räudigkeit, die durch die dissonanten Riffs noch einmal klar verstärkt wird, so dass zumindest atmosphärisch alles so weit in Ordnung ist. Das macht "Negative Music" aber nur bedingt zu einem besseren Album, denn die absolut polarisierende Frontstimme ist hier das Zünglein an der Waage. Und bei mir hat das Ganze leider zur falschen Seite ausgeschlagen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes