HARRIS, LAUREN - Calm Before The Storm
Mehr über Harris, Lauren
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Demolition / Soulfood
- Release:
- 27.06.2008
- Steal Your Fire
- Your Turn
- Get Over It
- Like It Or Not
- From The Bottom To The Top
- Let Us Be
- Hurry Up
- Come On Over
- Hit Or Miss
- See Through
- You Say
- Natural Thing
<br />
Wenn die Sprösslinge mehr oder minder großer Stars in deren Fußstapfen treten oder es den Eltern wenigstens ähnlich tun wollen, ist das immer so eine Sache. Dweezil Zappa verwaltet ehrenhaft das musikalische Erbe seines Vaters Frank, Zakk Starkey trommelt besser als sein Vater Ringo Starr und Jason Bonham hat es nach illustren Zwischenstationen wie U.F.O. oder JOURNEY sogar genau auf Vater Johns Platz geschafft, den Schlagzeughocker bei der überlebensgroßen Rocklegende LED ZEPPELIN. Und nun kommt Lauren Harris, ihres Zeichens Tochter des IRON MAIDEN-Gründers, -Bassisten und -Chefdenkers Steve Harris. mit ihrem musikalischen Debut daher.
'Steal Your Fire' ist der Ideale Einstieg in ein Mainstream-Rock-Album. Das Gitarrenriff ist cool und sitzt auf den Punkt, genau wie die trockene Schlagzeugarbeit und die knackige Produktion, die nicht überladen, aber satt klingt und perfekt zu dieser Art Musik passt. Das einzige Manko des Songs, und hier sind wir schon beim Generalproblem des gesamten Albums, ist der Lieschen-Müller-Gesang von Miss Harris. Nach der ausgiebigen Tour im Vorprogramm von Papas Band dürfte ein gewisses Zutrauen zu der eigenen Stimme eigentlich vorhanden sein. Aber leider präsentiert sich die junge Dame eher mit gezogener Handbremse, ohne jegliches Herzblut in der Performance und vom gesanglichen Spektrum her eher limitiert. Schade eigentlich, denn was nach dem Opener kommt, ist an Songmaterial gar nicht so schlecht. So sind gerade 'Your Turn' und 'Get Over It' gute Sommerparty-Rocksongs, denen aber ein bisschen mehr Feuer im Gesang wahrlich gutgetan hätte.
Gut ist, dass Miss Harris sich gar nicht erst in Metal versucht, sondern sich am amerikanischem Mainstream-Rock orientiert. So kommt sie vom Klang her eher Sangessternchen wie Ashly Simpson näher als Damen wie Lita Ford oder gar der verruchten Reibeisenkehle einer Joan Jett. Balladenversuche wie 'Hurry Up' würden bei jeder Castingshow zum vorzeitigen Ende mit entsprechender Kommentierung führen. Hoffnungslos überfordert ist sie endlich beim so genannten "Exclusive Extra Track", dem legendären 'Natural Thing' von U.F.O, das der unschlagbare Phil Mogg heute noch so gnadenlos kraftvoll und soulig live rüberbringt, dass man es nur covern sollte, wenn man qualitativ in der selben Liga singt. Hier wird es ein Abgesang auf eine Karriere, die noch gar nicht richtig begonnen hat.
Anspieltipps: Steal Your Fire, Let Us Be, Hurry Up, Natural Thing
- Redakteur:
- Martin Rudolph