HARLEY'S WAR - Cro Mag.
Mehr über Harley's War
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Loud Fast Recordings
- F**k The Middle East
- Criminal (4 Life)
- "Parrisite"
- Spirit Of '77
- Urban Screams
- Skarred 4 Lyfe
- Who Survived
- Don't Thread On Me
- Do Unto Others
- Dead End Kids
- Why Don't U
- M.A.C.H.I.N.E.
Harley Flanagan von den CRO-MAGS kann man ohne Zweifel als eine Art Parallelgestalt zu MANOWARs Joey sehen – ein polarisierendes Sprachrohr der HC-Szene, dessen Wichtigkeit ebenso unbestreitbar ist wie der zeitweise oder gar die meiste Zeit über ins Lächerliche kippende Szene-Pathos seiner Aussagen.
Auf der vorliegenden Scheibe nun hat Harley Flanagan nach dem Ende der CRO-MAGS unter dem Titel "Cro Mag." (Einfallsreich, der Mann, wa?) sieben mit einer Allstar-Besetzung aufgenommene neue Studiotracks veröffentlicht, sowie vier Demosongs aus den frühen Achtzigern und einen Livesong der STIMULATORS, aufgenommen ebenfalls in den frühesten Achtzigern, hier noch mit Harley an den Drums.
Mit Ausnahme des Livesongs fällt sofort auf, dass dies Album ein geschlossenes Werk darstellt, oder dialektisch, dass eine Weiterentwicklung zwischen '82 und 2003 nicht feststellbar ist.
Ich habe diese Scheibe oft gehört, hin- und her überlegt und am Ende doch festgestellt, dass ich über diese CD unmöglich anders urteilen kann als in der Art und Weise, in der viel zu oft dem ursprünglichen Stil treu bleibende Veröffentlichungen abgefertigt werden: Diese Scheibe betritt – und das ist bei Harley, der im Booklet ein weiteres Mal für sich beansprucht, den NYC-Hardcore-Sound quasi erfunden zu haben, kaum verwunderlich – musikalisch kein Neuland, sondern präsentiert vom ersten bis zum letzten Track Hardcore im bewährten CRO-MAGS-Stil. Lyrisch präsentieren sich Selbstbeweihräucherungen im Männerkrieg/Blöde-Onkelz-Stil ('Who Survived', 'Urban Scream', 'Spirit Of '77'), teils verbunden mit ein wenig düsterer Vergangenheitsbeschau ('Skarred 4 Lyfe'), amsonsten üblich parolenhaft Politisches ('Criminal', 'Fuck The Middle East') sowie ein lustiger "ich hasse Dich so gerne"-Song; 'Parrisite'. Irgendwie fand ich absichtliche Rechtschreibfehler schon immer albern, und wenn damit so offensichtlich die Credibility erhöht werden soll wie bei diesem Tonträgern, dann kippt das – wie bereits eingangs erwähnt – schon mal ins Lächerliche.
Wer Harley und/oder die CRO-MAGS mag, kann hier bedenkenlos zugreifen, wer mit ihnen noch nie was anfangen konnte, wird auch hier keine Freude haben.
Für all jene, denen eine Szenelegende wie die CRO-MAGS unbekannt sind, sei zur Einführung eher auf ein (beliebiges) CRO-MAGS-Werk verwiesen.
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck