HARDCUT - We Apologize For Giving A Fuck
Mehr über Hardcut
- Genre:
- Metal
- We Apologize For Giving A Fuck
- The Very Last Night
- Look At Us
- Face Reality
- Eyes Wide Shut
- Come To Stay
- Inside Out
- Break The Silence
- Get A Life
- Fuck You Please
- We Get You Down
- Inside Of Me
- Five Fists
Bei HARDCUT liegen Licht und Schatten ganz nah beieinander. Einerseits haben die Jungs auf "We Apologize For Giving A Fuck" ein paar wirklich gelungene Songs verewigt, die locker sämtliche Plattenfirmenstandards erfüllen und durch die feine Produktion mächtig aus den Boxen dröhnen, andererseits machen sie sich auch einiges durch völlig ausgelutschten Kram (u. a. kaputtgehopste Beats, langweiliges Gitarren-Geschrubbe), der jedes Crossover/Nu-Metal-Klischee bedient, wieder zunichte. So wird der von sehr guten Thrash-Riffs angetriebene Opener und Titeltrack beispielsweise von albernem Drei-Viertel-Gerappe in den Strophen kastriert, und er hat zudem auch noch einen grauenhaften Selbstbeweihräucherungs-harte-Burschen-Text ("Third time we bring the shit down", "We express ourselves to the hard fuckin' sound" oder "Once again, five fists on a mission"), den man echt nicht bringen kann. Zu solchen Entgleisungen passt schließlich auch das "Parental Advisory"-Geschmiere perfekt. In grauer Vorzeit Qualitätsmerkmal und Plattenkaufbefehl für irgendwelche Ami-Blitzbirnen, war und ist so was bei 'ner deutschen Kapelle ganz schlimme und total deplatzierte Anbiederung.
Dass die Kerle auch coole Modern-Metal-Tracks sprechen lassen können, zeigen das schön groovende und im Mittelteil losgaloppierende 'The Very Last Night' sowie das instrumental an SYSTEM OF A DOWN erinnernde 'Look At Us' (im Refrain klaut man bei METALLICAs 'Welcome Home (Sanitarium)'). Ebenfalls Spaß machen 'Face Reality', das mit seinen dominanten Elektro-Rock-Elementen zwar nicht hundertprozentig zu dem anderen Zeug passt, aber vielleicht gerade deshalb überzeugt, und das balladeske 'Come To Stay', obwohl das Klopfen aus der Dose auch von 'ner R.-KELLY-Nullnummer stammen könnte. Das war's dann aber im Großen und Ganzen. Mit zunehmender Spieldauer gehen den Burschen die Ideen immer mehr aus, so dass sie in 'We Get You Down' ein zünftiges "Come on, motherfuckers, let's jump!" ablassen und in 'Break The Silence' sogar auf den Pseudo-Psycho-Flüstergesangs-Quark zurückgreifen müssen. Braucht so was noch irgendwer?
Wie gesagt: Tendenziell bringen HARDCUT so ziemlich alles mit, aber die kompositorische Substanz reicht momentan nur für 25 Minuten, und "We Apologize For Giving A Fuck" ist mehr als doppelt so lang.
Anspieltipps: The Very Last Night, Look At Us
- Redakteur:
- Oliver Schneider