HARABALL - Fear Of The Plow
Mehr über Haraball
- Genre:
- Hardcore Punk / Crossover
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Fysisk Format
- Release:
- 19.09.2025
- Pink Tiles
- Fear Of The Plow
- The Squatter
- Prison Cheese
- Year Old Bread
- Clown College
- Floran Prints
- Toska
- Circling The Drain
Zu verkopft, zu anstrengend.
Zu Zeiten ihres Debütalbums fand ich die Jungs von HARABALL eigentlich ziemlich cool. ALlerdings sind seither auch schon zwölf jahre vergangen, in denen ich die norwegischen hardcore-Punks auch wieder weitestgehend aus dem Auge verloren habe. In der Tat ist in der Zwischenzeit nämlich so einiges geschehen. Die Herren aus Oslo haben einige EPs und auch weitere Platten herausgebracht, die raue Energie damaliger Tage aber Schritt für Schritt zu den Akten gelegt. Zwar bietet auch der aktuelle Silberling ein paar ungestüme Punk-Rock-Attacken mit dezenter Screamo-Untermalung. Aber so richtig fetten Zündstoff bleibt die Band auf "Fear Of The Plow" inmitten des sich manchmal bietenden Chaos' leider schuldig.
Es ist allerdings auch eine Frage des erschwerten Zugangs, die hier schon die ersten Hindernisse bestimmt. HARABALL stand zwar noch nie für straighte oder gar einprägsame Kost, allerdings konnte die Truppe bis dato imemr noch einen flüssigen Drive etablieren, der zumindest die Basis für den individuell recht straighten Abriss bildete, den die Nordeuropäer auf früheren Releases gestalten konnte. Auf "Fear Of The Plow" gibt es Explosives und Eruptives in steter Regelmäßigkeit, allerdings sind die Arrangements viel zu wild und unzusammenhängend, so dass man irgendwie gar nichts so recht zu fassen bekommt und eigentlich ständig den Eindruck mitnimmt, die Beteiligten würden jeder für sich ein eigenes Ding machen, aber eben nichts zusammen erschaffen.
Da die vertrackten Rhythmen zudem weitere sperrige Szenarien schaffen und auch der Gesang irgendwie nichts wirklich Einladendes aufbietet, verrent sich das neue Album ab einem bestimmten Punkt arg in einer Sackgasse und findet dort auch keinen Ausweg mehr. Dabei wäre so manche räudige Nummer oder einfach mal etwas Befreiendes, Unverkopftes so dringend nötig und womöglich auch so einfach umzusetzen. Doch HARABALL hört anno 2025 nicht auf den Bauch, sondern will mit dem Kopf durch die Wand. Das Resultat klingt dementsprechend strukturlos und chaotisch und verbreitet dann auch nicht viel Freude.
Natürlich sollte eine Band sich fortwährend weiterentwickeln und inhaltlich nicht auf der Stelle treten. Aber wenn am Ende nur noch der Kopf entscheidet und das Feeling auf der Strecke bleibt, ist damit niemandem geholfen - so wie eben auf "Fear Of The Plow"...
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes