HANNIBAL - Cyberia
Mehr über Hannibal
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Echozone / Soulfood
- Release:
- 30.04.2012
- Burn Me Alive
- Angelryche
- On Your Knees
- My God
- Somebody Wake Me
- Insane
- Let The Rain
- Sacred Alphabet
- Rise
- Into The Water
- Where Do We Go
- Psychodrome
- Cyberia - The Fall
Durchschnittlicher, melodischer Power Metal; Kategorie "muss nicht".
Die Konzert-Biografie von HANNIBAL liest sich wie eine Reise durch die Legendenlandschaft des harten Edelstahls. Frontmann Hannibal und seine Begleiter durften bereits vor Bands wie WHITESNAKE, DEF LEPPARD und den SCORPIONS spielen und haben erst kürzlich ihre Tournee im Vorprogramm von Ex-NIGHTWISH-Elfe Tarja Turunen beendet. Nicht schlecht für eine Combo, die sich nach ihrem Debüt "This Is U" mal eben sechs Jahre zurückgezogen hat und noch kein besonderes Renommee in der Szene aufweisen kann. Mit "Cyberia" meldet sich die Band um den griechischen Frontmann und seine seltsam benannten Mitstreiter nun zurück, rechtfertigt dabei aber nur bedingt, warum man sie als bedeutsame Band in der Heavy-Metal-Welt wahrnehmen sollte. Denn auch wenn er Sound in den 13 neuen Stücken durchaus fortschrittlich ist, bleiben auf Platte Nummer zwo definitiv einige Dinge auf der Strecke.
HANNIBAL erinnern stellenweise an Bands wie KAMELOT, nicht zuletzt weil sie ihre Songs ebenfalls auf ein beeträchtliches Keyboard-Fundament stützen. Gleichzeitig nehmen aber auch Einflüsse aus Industrial- und Alternative-Rock Einzug ins Geschehen und kreuzen die melodischen Power-Metal-Strukturen immer wieder. Nach relativ eingängigen Midtempo-Stampfern wie 'Burn me Alive' und 'Angelryche' ist ein Song wie 'Somebody Wake Me' mit seinem nicht zu unterschätzenden DISTURBED-Touch jedenfalls ein wenig befremdlich. Aber auch das leicht futuristische 'Psychodrome' und das epische 'Sacred Alphabet' tanzen ein wenig aus der Reihe, beschreiben aber auch den sehr vielfältigen musikalischen Ansatz, den HANNIBAL auf ihrer neuen Scheibe verfolgen. Doch gleichzeitig wirft sich die Band dabei auch in ein inhaltliches Chaos, das bis zu einem gewissen Punkt vielleicht durch das umfangreiche Albumkonzept begründet ist, kompositorisch aber kaum mehr in homogene Sphären gelenkt werden kann. Hinzu kommt, dass die Hooklines der meisten Stücke nicht wirklich umwerfend sind; 'Let The Rain' und 'Insane' wirken beispielsweise im Vergleich zum Rest sehr unscheinbar, und auch 'Psychodrome' und der finale Titelsong glänzen nicht gerade mit Mörder-Refrains.
Schlussendlich sind es viele Punkte, die man dem Quintett ankreiden kann und die "Cyberia" am Ende lediglich als gutes, nicht jedoch als wirklich empfehlenswertes Album zurücklassen. Hier und dort mal eine gute Idee, hin und wieder ein guter Song - mehr haben HANNIBAL anno 2012 aber nicht anzubieten!
Anspieltipps: Angelryche, My God
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes