HAND OF FATE - Messengers Of Hope
Mehr über Hand Of Fate
- Genre:
- Prog Metal / Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.06.2017
- No Plaything
- Messengers Of Hope
- Enchanted
- Temptation
- Touched By An Angel
- The Gift
- Fading Dreams
- A Time I Was Free
Debüt mit guten Ansätzen, aber klaren Schwächen bei der Umsetzung.
So richtig aktuell fühlt sich die Veröffentlichung von "Messengers Of Hope" der Griechen HAND OF FATE ja nicht an, immerhin erschienen die ersten Singles der Platte bereits vor fünf Jahren und auch der komplette Langdreher ist bereits seit 2017 auf allen bekannten Streaming-Plattformen und als CD verfügbar, auch wenn die Band im beiliegenden Schreiben von einem Release im vergangenen Jahr spricht. Trotzdem landete das Promomaterial zur Scheibe erst jetzt in den Hallen unserer Redaktion und da man ja gerade Newcomer und den Underground im Allgemeinen unterstützten sollte, widmen wir uns der Scheibe natürlich trotzdem, auch wenn die acht Songs nach üblichen Standards eigentlich schon ein ganz schön alter Hut sind.
Das Übersehen der Frage nach Aktualität ist dabei eine durchaus gute Sache, denn mit seinem Mix aus Prog Metal, melodischem Hard Rock und ein paar NIGHTWISH-Anklägen präsentiert der Fünfer einen durchaus interessanten Sound, der zumindest nicht offensichtlich irgendeinem einzelnen Vorbild hinterherrennt. Am ehesten ließe sich beispielsweise im Opener 'No Plaything' noch DREAM THEATER als klarer Einfluss heraushören, denn gerade das instrumentale Fundament lässt doch einige Anklänge an die Prog-Titanen erkennen, wobei hier insbesondere Gitarrist John Hatzidimos mit seinem sehr variablen Spiel positiv auffällt. Fronterin Alexandra Anagnostopoulou wandelt dagegen mit ihrem Klargesang auf dem schmalen Grat zwischen klassischer Rockvoice und orchestralen Gesangseinlagen à la Tarja Turunen, was die Musik dann doch wieder in eine ganz andere Richtung lenkt und zumindest teilweise die Kitsch-Alarmglocken läuten lässt.
Leider offenbart die Nummer neben vielen spannenden und starken Ansätzen auch einige Schwachpunkte, die das Debüt der Griechen noch plagen. So ist etwa das Schlagzeugspiel überraschend eindimensional und würde Dimitris Kounatiadis nicht als Drummer auf der Besetzungsliste stehen, hätte ich das hier glatt für recht schlecht programmierte Drums gehalten. In Ermangelung eines Keyboarders sind sämtliche Einsätze von synthetischen Streichern und Pianos aber definitiv programmiert und entsprechend unorganisch fügen sich diese leider auch ins Gesamtbild ein. Zu guter Letzt macht Alexandra nicht unbedingt immer den besten Eindruck, denn in allen Ausprägungen fehlt ihrem Gesang noch das letzte Quäntchen, um wirklich überzeugend zu klingen. Dass der Gesang obendrauf nicht besonders gut im gesamten Klangbild sitzt, hilft ihrer Darbietung natürlich auch nicht. Ein paar interessante Songs gibt es aber dennoch zu vermelden, wobei mir gerade 'Enchanted' und 'Messengers Of Hope' als offensichtlichste Anspieltipps einfallen würden, die eindrucksvoll zur Schau stellen, dass hier deutlich mehr Potential unter der noch ungeschliffenen Oberfläche schlummert.
Abschließend möchte ich meine Kritik aber ins rechte Licht rücken, denn auch wenn auf dem HAND OF FATE-Debüt sicher noch nicht alles rund läuft, ist das hier für ein im Alleingang produziertes Album eine sehr hörbare und unterhaltsame Angelegenheit. Entsprechend bin ich auch gespannt, was die Griechen mit etwas mehr Feinschliff, Erfahrung und einer besseren Produktion aus ihrem Potential noch herausholen können. Laut Aussage der Band ist dank der erzwungenen Corona-Pause auch bereits neues Material auf dem Weg. Man darf also gespannt sein, was noch vom Fünfer kommen wird.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs