HAMMOCK - Mysterium
Mehr über Hammock
- Genre:
- Ambient / Experimental
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Hammock Music / redeye Distribution / H'Art
- Release:
- 25.08.2017
- Now And Not Yet
- Mysterium
- When The Body Breaks
- Things Of Beauty Burn
- I Would Give My Breath Away
- Remember Our Bewildered Son
- Dust Swirlinjg Into Your Shape
- Numinous
- For My Sister
- Elegy
- This Is Not Enough (Epilogue)
Ein wunder-, wunderschöner Soundtrack
Es gibt sie in fast jedem Kinostreifen, diese pathetische Szene, in der die Protagonisten sich in Trauer begeben, in der alles vorerst hoffnungslos erscheint, aber dennoch ein letzter Hoffnungsfunke besteht, um die persönliche oder direkt die ganze Welt zu retten - und für genau diese Szene hat HAMMOCK auf "Mysterium" den Soundtrack entworfen.
Die Band aus Nashville arbeitet mit melancholischen Sounds und traurigen Synthie-Nuancen und kreiert mit relativ schmalem Aufwand epische Klangkonstrukte, die gelegentlich an die Zauberstücke eines John Williams oder die monumentalen Arbeiten eines Ennio Morricone erinnern. Doch im Gegensatz zu den großen Filmkomponisten setzt HAMMOCK nicht auf effektreiche Orchestrierungen oder opulent ausgeprägte symphonische Inhalte, sondern verlässt sich auf die Kraft des spacigen Synthesizers, der zum Träumen, zum Verweilen und schließlich auch zum intensiven Eintauchen in die Welt von "Mysterium" einlädt. Und diese Welt ist so unglaublich schön, ihre epischen und zugleich traurigen Melodien gehen unter die Haut, und auch wenn in vielen Songs gar nicht so viel Bewegung ist, so sind die völlig entkleideten, basischen Soundscapes doch so verzückend, dass man im Hinterkopf schon überlegt, wie viele tolle cineastische Momente sich mit den elf Kompositionen dieses Albums abbilden ließen.
"Mysterium" ist ein echtes Erlebnis, für das man sich Zeit nehmen sollte und für welches auf jeden Fall absolute Ruhe angebracht ist. Denn wer in diese grandiosen Harmonien abtauchen möchte und sich von den berauschenden Augenblicken des totalen musikalischen Minimalismus' anziehen lassen will, der sollte zunächst die paassenden Rahmenbedingungen schaffen und dann feststellen, wie schön introvertierte Synthies und Pianos sein können - die Protagonisten bei HAMMOCK wissen das schon seit vielen, vielen Jahren, und ich hoffe inständig, dass dieses Wissen auch endlich hierzulande ankommt!
Anspieltipps: keiner, denn dieses Album hört man im Fluss
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes