HALF ME - SOMA
Mehr über Half Me
- Genre:
- Hardcore / Nu Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Arising Empire
- Release:
- 17.02.2023
- Wraith
- Trauma Culture
- Distort
- Magma Hour
- Ex Negativo
- Zenit
- Proxy
- Outbreak
- Blacklight
- I Am But A Guest In Exile
- Mitternacht
- Half Me
Vielversprechendes Debüt im Hardcore-Nu-Metal-Spannungsfeld.
Moderner Metal aus Hamburg, der sich nicht davor scheut, den Nu Metal der glorreichen Neunziger zu zitieren? Wenn das nicht nach einer vielversprechenden Ausgangslage klingt, die der Fünfer HALF ME bestehend aus Chris (Gitarre), Julius (Gitarre), Chris (Gesang), Schlagzeuger Max and Basser Tobias hier für uns zusammengebraut hat. "SOMA" markiert dabei das Debüt der Hanseaten, nachdem zuvor seit der Bandgründung zahlreiche Singles veröffentlicht wurden, mit denen sich die Band sogar einen Platz im "Countdown To Oblivion" des Knotfests erspielen konnte, der regelmäßig Musikvideos frischer Newcomer vorstellt.
SLIPKNOT, die ja auch als Initiatoren des Knotfests fungieren, sind dabei auch musikalisch eine ganz gute Referenz, denn mit einem explosiven und modernen Mix aus Hardcore und Nu Metal haben die Hamburger durchaus einige Ähnlichkeiten zur maskierten Truppe aus Iowa. Allerdings mischt HALF ME dem Ganzen noch eine gehörige Portion Metalcore bei und scheut sich gerade bei den wuchtigen Gitarren-Attacken auch nicht vor einer leichten Deathcore-Schlagseite. Kombiniert wird dieses deftige Metal-Fundament mit einem Gespür für kompakte Songs und starke Hooklines, die sich vor allem in den Refrains präsentieren und selbige fix zu Ohrwürmern machen. Perfekt bringt schon der Opener 'Wraith' diese Eckpunkte des Bandsounds auf den Punkt, immerhin hat die Nummer von Screamo-Strophen über einen poppigen Refrain bis hin zu einem fiesen Breakdown alles zu bieten, was man von modernem Metal erwarten kann.
'Trauma Culture' präsentiert im Anschluss die Einflüsse des Nu Metals deutlicher und punktet bei mir vor allem mit einem richtig coolen Syntheziser-Einsatz. Dagegen kann 'Distort' das hohe Qualitätsniveau nicht ganz halten, vor allem auch weil hier die Melodien deutlich mehr in den Hintegrund rücken, womit sich die Hamburger doch etwas austauschbar machen. Ein Umstand, der auch in einigen weiteren Songs der Trackliste noch deutlich wird, weshalb das gute alte "all killer, no filler"-Sprichwort für "SOMA" nicht unbedingt gelten kann. Glücklicherweise hat das Quintett aber für jeden schwächeren Track auch mindestens eine Nummer mit bombastischem Hit-Potential im Gepäck, wobei mir vor allem das melancholische 'Magma Hour', die KORN-Gedächtnisnummer 'Outbreak' und das mit einer unwiderstehlichen Hookline gesegnete 'Blacklight' als besondere Höhepunkte im Ohr bleiben. Selbiges Hörorgan bekommt die ingesamt 12 Tracks übrigens in einem bestechend wuchtigen und modernen Soundgewand geboten, das wunderbar zur Musik der Hamburger passt.
Entsprechend muss man sich HALF ME auch definitiv für die Zukunft notieren, denn auch wenn noch nicht alles auf dem Erstling direkt ins Ohr geht und nicht jeder Track ein Volltreffer ist, habe ich wahrscheinlich seit TETRARCH keinen so interessanten Newcomer mehr aus dem erweiterten Nu-Metal-Sektor gehört. Wobei die Hanseaten dank deutlicher Core-Schlagseite auch Fans aus diesem musikalischen Fahrwasser sehr glücklich machen dürften.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs