HALCYON DAYS - Rain Soaked Pavements & Fresh Cut Grass
Mehr über Halcyon Days
- Genre:
- Modern Metal / Emo
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 15.06.2018
- Fragments
- Lights Out
- July
- Cerca Trova
- Catcher
- In Memoriam
- Keeper
- Monument
- Winter
- Friendship
Starke Widerhaken täuschen über kreative Mangelerscheinungen nicht immer hinweg
Hooklines - das sind die Waffen, mit denen die Musiker von HALCYON DAYS sich immer wieder geschickt aus der Mainstream-Falle herauswinden. Zwar hat die Band auch auf ihrem neuen Silberling einiges in petto, bei dem man die Originalität des Sounds ganz klar in Frage stellen muss. Doch auf der anderen Seite sind die melodischen Fragmente auf "Rain Soaked Pavements & Fresh Cut Grass" so stark, dass man nicht umhin kommt, doch wieder den Zuspruch zu erteilen - auch wenn die Vernunft im ersten Augenblick etwas anderes sagt.
Was HALCYON DAYS auf der neuen Scheibe nämlich richtig gut macht, ist die grundsätzliche Aufbereitung der Dynamik. Hier wird nicht mit typischen laut/leise-Schemata gearbeitet, sondern Explosives auch genau dort platziert, wo es die Songs brauchen. Die zehn neuen Stücke sind auf einem sehr ansprechenden Intensitätslevel, kommen zum Ende hin zwar gerne mal über eine leicht ausgereizte Schiene, müssen sich schlussendlich aber auch nicht immer neu erfinden, solange die Widerhaken in den einzelnen Refrains hier alle Zweifel beiseite fegen können - und das ist tatsächlich immer wieder der Fall.
Trotzdem kann man natürlich nicht völlig blind bzw. taub akzeptieren, dass phasenweise austauschbare Arrangements eingestreut werden, selbst wenn die Band das alles immer wieder mit reichlich Leben füllt. Aber die kreativitätliebende Brille sieht eben nicht die entscheidenden Impulse, mit denen sich HALCYON DAYS deutlich von der Konkurrenz abgrenzen könnte. Am Umstand, dass "Rain Soaked Pavements & Fresh Cut Grass" ein gutes, unterhaltsames und energetisch beeindruckendes Album geworden ist, ändert sich dadurch freilich nichts. Aber unkritisch abwinken darf man die Scheibe auch nicht - aus altbekannten Gründen, die vielleicht nicht ganz so krass greifen, aber eben auch nicht abgestritten werden können.
Anspieltipps: Keeper, Winter
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes