GRIM COLOSSUS - Unhallowed Blasphemies (EP)
Mehr über Grim Colossus
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Independent
- Release:
- 28.11.2025
- The Whisperer
- Flesh Of The Fallen Star
- Unhallowed Blasphemies
- Forever Caught, Forever Lost
Klassischer Doom trifft auf einen Klassiker der Horrorliteratur.
Cthulhu ist heutzutage in der Pop-Kultur ja allgegenwärtig. Im Heavy Metal treibt das Gezücht von den Sternen in etlichen Texten sein Unwesen und ist als Inspirationsquelle aus der harten Musik nicht mehr wegzudenken. Auch die zweite EP des Ein-Mann-Projekts GRIM COLOSSUS widmet sich dem Schaffen H.P. Lovecrafts, worauf ja schon das Motiv des Artworks mit der Darstellung Cthulhus verweist. Mastermind Magnus Berglind von der Insel Hönö nahe Göteborg siedelt drei seiner Texte unmittelbar im Universum Lovecrafts an und lässt sich bei den Lyrics des vierten Tracks ebenfalls von der fiktionalen Welt des Autors aus Providence, Rhode Island inspirieren, bringt aber eine persönliche Perspektive ein.
Das bisher einzige Album von GRIM COLOSSUS mit dem Titel "Descent Into Madness", 2024 als Eigenpressung in Form einer CDr veröffentlicht, wurde von meinem Kollegen Marius Lühring mit satten achteinhalb Punkten bedacht. Die aktuelle EP "Unhallowed Blasphemies" knüpft unmittelbar an das bisherige Schaffen an. Geboten wird sehr reduzierter, eindringlicher Doom Metal ohne jegliches schmückendes Beiwerk. Puristen dürften also ihre helle Freude an den vier Stücken haben.
'Whisperer', das werden Kenner von Lovecrafts Werken sicher schon vermuten, beschäftigt sich inhaltlich mit der Novelle 'The Whisperer in Darkness'. Musikalisch bewegt sich der Song im Fahrwasser der frühen Alben von CANDLEMASS, erreicht aber aufgrund des nicht ganz konkurrenzfähigen Gesangs nur beinahe die Klasse legendären Doomster aus Schweden. Im Solo höre ich auch Parallelen zu der Frühphase von KATATONIA und PARADISE LOST heraus. 'Flesh Of The Fallen Star' ist extrem finster und bedrohlich. Kein Wunder, ist das Stück doch von 'The Colour Out Of Space' angeregt, einer der besten Schöpfungen Lovecrafts. 'Unhallowed Blasphemies' ist nun 'The Call Of Cthulhu' höchstselbst gewidmet. Ein paar leicht hektische Dissonanzen verpassen dem Stück Würze. 'Forever Caught, Forever Lost' beginnt sehr atmosphärisch und schwelgt dann in den Wonnen der Langsamkeit. Hier haben wir das vielleicht intensivste Riffing auf der EP. Auch das Solo ist sehr gelungen.
Doom-Fans sollten sich unbedingt mit "Unhallowed Blasphemies" vertraut machen, denn ursprünglicher geht es kaum noch. Die EP hat einen rohen Charme, dem man sich nicht entziehen kann.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens


