GORATH - MXCII
Mehr über Gorath
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Twilight
- Release:
- 19.02.2010
- Tombeveld
- Thiedenbecke
- Doed Over't Balgeveld
- Do Ut Des
- Geschiedde Godsgerecht
- Freidervake
- Gesta Sancti Servatii
Warum Black Metal finster sein musss...
Die Belgier von GORATH mögen weder eine sehr originelle, noch eine außerordentlich kreative Black-Metal-Kapelle abgeben. Doch was die Band in ihrer erst fünfjährigen Karriere immer wieder beherzigt hat, ist die Tatsache, dass Black Metal bösartig und vor allem finster zu klingen hat - und das haben die Benelux-Männer großen Teilen ihrer Konkurrenz immer noch voraus.
Auf ihrer neuen Scheibe zelebrieren GORATH vor allem die langsamen Passagen und kehren hier in den sphärischen Momenten immer wieder ihre Doom-Einflüsse heraus. FORGOTTEN TOMB schimmern durch, ebenso ganz alte SATYRICON, jedoch individuelll weder so hymnisch noch so verroht. Stattdessen setzen GORATH voll und ganz auf die Wechselwirkungen der Atmosphäre in den Songs. Dennoch sind einzelne Melodien versteckt, so dass selbst der DISSECTION-Fan jüngeren Datums eine Menge aus "MXCII" schöpfen können wird, nur eben mit dem Unterschied, dass sich die Belgier mehr Zeit lassen, die Ideen reifen zu lassen, und dass ihnen Blast-Parts heuer so fremd sind wie nie zuvor.
Den Reiz des neuen Albums in Worte zu fassen, fällt daher auch schwer, weil die Einflüsse weitestgehend ersichtlich sind, und weil man immer wieder Parallelen entdeckt, die den einzelnen Kompositionendie Individualität stehlen. Wenn beispielsweise ein paar gesunde Aggressionen Einzug halten wie in 'Doed Over't Galgenveld', fühlt man sich in vertrauter Umgebung. Und selbst wenn hier mit den Breaks ein progressiverer Ansatz verfolgt wird - wie übrigens in mehreren Abschnitten von "MXCII" - bleibt die Sache gewissermaßen vorhersehbar und bekannt. Der besondere Kniff besteht nun darin, dieses Bekannte effizient zu nutzen - und was das betrifft, leistet die Benelux-Brigade sehr gute Arbeit, bleibt den qualitativen Standards der eigenen Szene (siehe ENTHRONED) treu und liefert schließlich eine Platte, die ohne große Ausschweifungen dennoch das auf den Punkt bringt, was man von einem solchen Release erwartet: Die Finsternis und daraus abgeleitet die Bösartigkeit, die dem Black Metal seit Urzeiten anheim wohnt.
Anspieltipps: Doed Over't Galgenveld, Heidewake
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes