GLAMORY - Glam Over
Mehr über Glamory
- Genre:
- Glam Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- 7Hard
- Release:
- 15.07.2016
- Into The G
- Night Time Mirage
- Weirderland
- Dancer In Paradise
- Hell Yeah!
- Inside Out
- Divine Bullshit
- Shitty Belly
- Whirlwind
- The Source
Game Over...
Man hätte meinen können, dass GLAMORY es geahnt hat, als die Band von der Riviera ihr neustes Werk "Glam Over" taufte: Denn tatsächlich spielen die Franzosen sich mit jedem Song des Albums immer mehr in die musikalische Bedeutungslosigkeit. Nicht, dass "Glam Over" ein totaler Reinfall wäre - dazu sind viele der Tracks zu rund und schmissig. Doch den Blick über den Tellerrand hinaus wagt GLAMORY leider nicht: Die Musiker verharren innerhalb der Genre-Grenzen der US-Westküsten-Musik. Mehr noch: Sie reizen sie soweit aus, dass manch ein Lied beinahe wie eine Parodie seiner selbst wirkt.
So startet die Platte mit einem epischen Instrumental, der Nummer 'Into The G'. Ein gelungener Opener, der den Appetit auf "Glam Over" ordentlich anheizt und neugierig auf den großen Knall macht, der nun eigentlich folgen sollte. Doch dieser erweist sich als Fehlzündung: Nicht nur, dass der Sprechgesang zu Beginn von 'Night Time Mirage' ziemlich monoton und nervig klingt. Spätestens bei dem Wettgejaule von Alban Sibilia am Schluss stellen sich mir alle Haare im Nacken auf. Wesentlich besser ist da das nachfolgende 'Weirderland': Hier präsentiert sich GLAMORY lässig mit einer eingängigen Melodie im Stile der goldenen Sechziger und groovt auf der entspannten Laid-Back-Nummer ohne jeglichen Ausrutscher durch einen der wohl besten Songs auf der ganzen Scheibe. Es folgen eine Reihe typischer Glam Rock-Nummern, die mal mehr und mal weniger überzeugen: So strapazieren die Jungs von GLAMORY die Mundharmonika auf 'Dancer In Paradise' auf eine solch penetrante Weise über, dass ich beinahe glaube, in einem drittklassigen Western gelandet zu sein, während 'Whirlwind' mit seinen lässigen Riffs wenigstens den Hauch von Einfallsreichtum andeutet.
Alles in allem ist "Glam Over" ein Album, das man gerne nebenher laufen lässt: Solider Glam Rock ohne große Finessen und hohe Ansprüche mit Ausrutschern, sowohl nach oben und nach unten. Für mehr als einen Platz im "Höre ich mir vielleicht mal zum Runterkommen an"-Fach reicht es bei mir leider nicht.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat