GALADRIEL - From Ashes & Dust
Mehr über Galadriel
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Metal Age Productions
- Thorns
- From Ashes & Dust
- Strong One Against The Storm
- Dark Erotica
- A Horned man
- I´m The Everything
- The Remembrance
- 2848
- Armies Of Valinor
- Among Your Tears
- The Bard´s Song - The Hobbit (Bonus Track)
Da lässt "Der Herr der Ringe" schön grüßen: GALADRIEL nennt sich diese aus der Slowakei stammende Band, deren Passion in der Kreation melodiegeladenem Dark Metals mit ausgeschmückten Texten rund um Fantasie- und Mystikwelten liegt. Namentlich in unseren Breitengraden noch weitgehend unbekannt können die Jungs und das Mädel inklusive dem 1996 entstandenem Demo "Ruins Of Time" jedoch bereits fünf Plattenpressungen ("Empire Of Emptiness" - 1997, "The Mirror Of Ages" - 1999, "Oblivion" - 2000, "From Ashes & Dust" - 2002) aufweisen, was sie dem Status als komplette Neulinge im Musikzirkus nachweislich enthebt.
Dass die Osteuropäer auf "From Ashes & Dust" nicht erst mit dem Schreiben eigener Songs angefangen haben, merkt man denn auch sofort: GALADRIEL bringen ein ausgearbeitetes Grundkonzept mit, das vor allem auf melodiöse Leadgitarre (wer spickt denn da bei BLIND GUARDIAN...) mit weicher Keyboardunterlegung baut, durch an den richtigen Stellen eingesetzter Double-Bass und kehligen Growls aber stets die Beibehaltung eines gewissen Härtepegels garantiert. Diese Gliederung ist an sich eine feine Sache, wären da nicht die soeben angesprochenen Grunzeinsätze von Fronter Dodo Datel: Mag die Instrumentenfraktion noch so schöne Melodie- und Harmoniestrukturen aufbauen oder das Blut mittels angezogenem Riffingtempos in Wallung bringen, Dodo schafft es mit 80%iger Sicherheit, durch sein rauhes Geknurre jegliche Anmut der Songs in Grund und Boden zu stampfen. Stücke nach der Facon von 'Thorns', 'From Ashes & Dust' oder 'Dark Erotica' geben ihm durch ihren erhöhten Metal- und Schnelligkeitsfaktor zwar die Möglichkeit, sich mehr oder minder aus der Bredouille zu manövrieren, da sein anstrengendes Organ hier noch einigermaßen passt. Wenn dann aber Halbballaden wie 'Strong One Against The Storm' oder 'The Remembrance' an der Reihe sind, möchte man Dodo am liebsten aus dem Geschehen ausblenden. Da hilft auch der Auftritt von Gesangskollegin Sona Kozakova nur wenig - die Dame hat zwar eine nicht unschöne, elfenhafte Stimme, die besonders den ruhiger und besinnlicher agierenden Liedern zugute kommt, für meinen Geschmack aber (noch) etwas zu schüchtern und zaghaft klingt.
Ganz ohne eine Coverversion wollte man "From Ashes & Dust" dann wohl doch nicht auf die Reise schicken: 'The Bard's Song - The Hobbit' bringt die bereits oben im Zusammenhang mit dem Gitarrenspiel erwähnten BLIND GUARDIAN auf den Plan, der von Sona und Dodo zelebierte "Die Schöne und das Biest"-Sangesstil reicht aber trotz gutem Willens beileibe nicht an das Kürsch'sche Original heran. Schade.
Es liegt mir fern, "From Ashes & Dust" als komplett schlecht brandmarken zu wollen - spielerisches und schreiberisches Können bringt das Sextett allemal mit, aber ähnlich diversen Kollegen, hier fallen mir beispielsweise die ungarischen WITHOUT FACE ein, kranken auch GALADRIEL an einem fehlenden letzten Kick, der die Songs zu etwas Beonderem macht, und darüber hinaus an einem eher schlechten als rechten Sänger. Ein Probehören der Platte dürfte sich für Interessierte jedoch trotzdem nicht als grober Fehler erweisen.
Nebenbei enthält das Album als optisches Zubrot einen Videoclip zu 'From Ashes & Dust', gegen dessen Abspiel sich mein Rechner jedoch sperrte.
Anspieltipps: Thorns, Dark Erotica, The Remembrance
- Redakteur:
- Kathy Schütte