FER DE LANCE - Fires On The Mountainside
Mehr über Fer De Lance
- Genre:
- Epic Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cruz Del Sur
- Release:
- 27.06.2025
- Fires on the Mountainside
- Ravens Fly (Dreams of Daidalos)
- Death Thrives (Where Walls Divide)
- Fire & Gold
- The Feast of Echoes
- Children of the Sky and Sea
- Tempest Stele
Metal für die Freunde des epischen Stahls!
Barbarisch, martialisch, episch - so geht FER DE LANCE zu den "Fires On The Mountainside" in die zweite volle Albenschlacht. Wer das bisherige Wirken der Band aus Chicago miterlebt hat, der weiß, worauf er sich einstellen darf. Denn radikale Änderungen bietet uns das Album nicht. Dafür aber wieder ein wunderbares Cover, dessen Künstler mir bisher nicht bekannt ist.
Seit der ersten EP "Colossus" bin ich Fan der Band, das großartige Live-Konzert am "Keep-It-True"-Festival steigerte meine Begeisterung, obwohl ich das erste volle Album "The Hyperborean" nicht ganz so stark fand wie die EP. Insgesamt ist der Sound seit dieser EP vor fünf Jahren weniger rau geworden, was durchaus erstaunt, denn zu den Songs und dem Gesang von MP (Ex-Sänger von PROFESSOR EMERITUS) würde auch eine Produktion passen, wie wir sie von WRATHBLADE oder WOTAN kennen.
Aber die Band entscheidet sich bewusst für einen sehr transparenten Sound, der druckvoll und klar ist, ohne je modern zu sein. Der stilistische Mix kommt dadurch voll zur Geltung. Denn neben epischen und doomigen Elementen sind auf jeden Fall auch Thrash, Black und Death Metal als Einflüsse wahrzunehmen. Dass die Band als Inspiration nicht nur ATLANTEAN KODEX (offensichtlich) und RAINBOW (wenig überraschend) nennt, sondern auch die griechischen Chamäleons von ROTTING CHRIST... ist dann auch kein Ausrutscher, sondern macht Sinn und passt. Wer sich den Titelsong anhört, der fast 13 Minuten lang ist, aber dabei nie langweilig wird, der hört diese ganze Palette an Einflüssen. Dabei begeistert der vielseitige Gesang mich ebenso wie der dezente Einsatz von Chören, der überraschende Blast-Einsatz in norwegischer Schmwarzheimer-Manier und die warmen Gitarrenläufe. Matt Russell hat hier einen phänomenalen Sound hinbekommen als Produzent. Arthur Rizk (ETERNAL CHAMPION, SUMERLANDS), der aktuelle Tausendsassa der Szene, hat sich um das Mastering gekümmert.
Auch die späteren Songs sind stark und fallen gegenüber dem zugegenbermaßen phänomenalen Opener kaum ab. 'Raven's Fly (Dreams Of Daidalos)' ist ein ziemlicher Ohrwurm, der aber auch wie ein stilistischer Mix aus VISIGOTH, LUNAR SHADOW, DOOMSWORD und AMON AMARTH wirkt. Klingt komisch? Ist es aber in keinster Weise! Bei 'Death Thrives (Where Walls Divide)' habe ich eine leichte SAVATAGE-Assoziation beim Einstieg. Das ist natürlich cool, aber dann doch etwas überraschend. 'Fire & Gold' besticht vor allem durch die fantastischen Chöre am Ende. 'The Feast Of Echoes' hat dann wieder einen Black-Metal-Part, der unerwartet kommt aber richtig fein ist. Hier gibt es auch viel MANOWAR-Pathos. 'Children Of The Sky And The Sea' hat dann eine epische Erhabenheit, die durchaus positiv klingt. Ich denke an deutsche Bands wie HELLOWEEN oder BLIND GUARDIAN - nicht vom Klangbild, aber von der Melodieführung. Mit dem stampfigen, dann aber erstaunlich orientalischen 'Tempest Steel', das mich an MEGATON SWORD denken lässt, endet ein abwechslungsreiches Album, das ich ziemlich genial finde.
Erst mal tut es mir für die "alte" Band zweier FER DE LANCE-Musiker leid, aber "Fires On The Mountainside" schlägt das eben erschienene neue Werk ihrer alten Kollegen von PROFESSOR EMERITUS. Nicht um Längen, aber es ist einfach abwechslungsreicher. Trotzdem sollten Fans dieser Scheibe auch 'A Land Long Gone' hören. "Fires On The Mountainside" duelliert sich mit dem Debüt von BLACK SWORD THUNDER ATTACK um das beste Epic-Metal-Album des bisherigen Jahres. Ein starkes Album, das alle Genrefans lieben werden!
Anspieltipps: Fires On The Mountainside, Fire & Gold, The Feast Of Echoes
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer