FABULAE DRAMATIS - Violenta
Mehr über Fabulae Dramatis
- Genre:
- Avantgarde Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dramatis Music & Arts
- Release:
- 05.09.2024
- Fábula Violenta
- The Jungle Of Ego
- The City (Translucent)
- Lead Astray •|• Indigo
- River Of Despair
- Pawn Out Of Board
- The Illusionary Spyglass
- Máquina De Sueños
Mit dem Hang zur Besonderheit.
Zugegeben, bis zum dritten Streich hat es mit sieben Jahren doch erstaunlich lange gedauert. Doch gut Ding will bekanntlich Weile haben und so haben die Antwerpener von FABULAE DRAMATIS für "Violenta" nichts dem Zufall überlassen, sondern ein ausgeklügeltes, aber nicht zu verkopftes, abwechslungsreiches Album kredenzt. Bereits im September erschienen, flatterte mir das 37-minütige Abenteuer zwar erst jetzt ins Haus, doch besser spät als nie – und das Warten hat sich gelohnt.
Einzigartig ist hierbei sicherlich der lateinamerikanische Einfluss, der durch Sängerin Isabel Restrepo aus Kolumbien hervorkommt. Bemerkenswert sind vor allem die harscheren Vocals, die auf dem Vorgängeralbum noch von Wesley zum Besten gegeben wurden, während sie für die feineren Gesangsnuancen zuständig war. Doch Isabel meistert ihre aktuellen, teils sogar neue Aufgaben mit Bravour, bringt Ecken und Kanten ins Unterfangen und sorgt dafür, dass FABULAE DRAMATIS sowohl durch den Gesangsaspekt als auch den der südamerikanischen Klänge, von denen auch brasilianische Thrasher ein Lied singen können, eine gewisse Einzigartigkeit an den Tag legt.
Trotz – oder gerade wegen den – Abgängen und der Reduzierung auf nur noch vier Mitglieder, weiß aber jedes vollends zu überzeugen und seine Stärken auszuspielen. Wer glaubt, dass die Fülle an Besonderheiten überfordernd sein könnte, der irrt gewaltig, denn FABULAE DRAMATIS und "Violenta" verfolgen eine klare, spannende Linie, die eine besondere, teils auch unheimliche Aura mit sich bringen.
Ob uns das eröffnende 'Fabula Violenta' bereits in die geheimnisvolle Welt der Belgier entführt, 'Lead Astray -l- Indigo' trotz ruhigerer Momente auch noch etwas Gefährliches ausdrückt, 'The Illusionary Spyglass' in die Post-Metal-Richtung abdriftet oder das lateinamerikanische Flair am deutlichsten beim 'Máquina de sueños'-Abschluss durchscheint – das Gesamtwerk macht einfach den Reiz aus. Da verleiht auch der Wechsel zwischen spanischen und englischen Texten das gewisse Extra und man bekommt summa summarum ein abenteuerliches, teils auch hartes Progressive-Metal-Album vor den Latz geknallt, das sich auch nicht davor versteckt, mahnende Worte an die Menschlichkeit zu richten. Ich bin froh, wenn auch spät, auf "Violenta" gestoßen zu sein.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp