EBOLA - Bizarre Transformations (MCD)
Mehr über Ebola
- Genre:
- VirusMetal
- Label:
- Ebola Management (Niels van Groenendaal)
- Release:
- 07.01.2007
- Taken
- Desert Punishment
- Second Skin
Also graphisch macht den Holländern von EBOLA so leicht keiner etwas vor. Durchgängig hervorragende Optiken, passend zum Thema Viren. Das sind diese ekelhaften kleinen Erregerviren, die schon ganze Landstriche in unterentwickelten Ländern menschenleer gefegt haben. EBOLA - die Band - hat 1997 angefangen, Musik zu machen. Vorerst reinen Death Metal, was auch auf der Website erhörbar ist. Der Umschwung dann zur neuen Kreation "Virusmetal" kam dann ab Platte Zwo. Die reine Alte Schule wurde mit progressiven Elementen durchsetzt und der ebenso genretypische Tieftongesang wurde und wird von reinen Stimmen untermalt. Überdeutlich sticht hervor, woher die Band die Ideen herholt. Es gilt eine Mischung aus Songwriting Marke Jazz-Thrash-Avantgarde, gesanglicher Vielfalt und teilweise avantgardistischen Gitarreneinsprengseln durchzuhalten.
Den hier vorliegenden drei Songs kann ich persönlich nichts abgewinnen. Die gewollte Vertracktheit kehrt sich ins Gegenteil um. Alle disharmonische Musik in allergrößten Ehren, aber der Kontrast zwischen dem Gitarrensound, der sich im Duell mit der Tiefkehle teilweise wie "spitze Nadeln" anhört, überbeansprucht das gesamte Hörempfinden. Ein Vergnügen ist das nicht, da trotz wirklicher Konzentration auf die Feinheiten - bestimmt auch sehr guter Musiker - die Wirrnis überwiegt. Gerade hat man sich auf eine passable Passage eingestellt, da wird der Pfad wieder verlassen, und abgeduckt harre ich des nächsten Ideen-Angriffs. Der Eindruck kann täuschen und ich einen schlechten Abend erwischt haben, aber die verflixte Einordnung in die Sparte "Musik für mich!" gelänge mir auch morgen nicht.
Mir scheint der gesamte Stil, der da aufgezogen wird, recht bemüht. Die Namensfindung "Virusmetal" - als eine Art Zugpferd der Aufmerksamkeit - soll überraschen und den erfolg der Truppe aufzäumen. Es besteht die Gefahr, dass die Musik in den Hintergrund gerät. Die beschrieben Professionalität in der Graphik und Design ist ein Markenzeichen von EBOLA, aber die real gemachte Musik reist dem Anspruch eines gänzlich neuen Genres dann doch hinterher. Innovativ ist der Ansatz auf "Bizarre Transformations" schon, aber den Schlüssel zu dieser Art von Jazz-Metal habe ich für mich persönlich nicht entdecken können. Trotzdem folgt hier die Empfehlung, sich EBOLA zu geben, schon um weitere Meinungen einzuholen.
Ich bin immer für Schlüsselsuchen zu haben!
Anspieltipps bitte selbst festlegen.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben