DREAM THEATER - Quarantième: Live À Paris
Mehr über Dream Theater
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- InsideOut Music / Sony Music
- Release:
- 28.11.2025
- Metropolis Pt. 1
- Overture 1928
- Strange Deja Vu
- The Mirror
- Panic Attack
- Barstool Warrior
- Hollow Years
- Constant Motion
- As I Am
- Ochestral Overture
- Night Terror
- Under A Glass Moon
- This Is The Life
- Vacant
- Stream Of Consciousness
- Octavarium
- Home
- The Spirit Carries On
- Pull Me Under
40 Jahre Traumtheater.
Und wieder steht ein Livealbum von DREAM THEATER an. Für den neuen Mitschnitt "Quarantième: Live À Paris" wurde ein Konzert im Frühjahr in der französischen Hauptstadt aufgenommen. Wie der Titel ebenso wie das Frontcover, das Elemente von den Covern der bisherigen Studioscheiben versammelt, verdeutlicht, stand bei diesem Auftritt nicht das aktuelle Werk "Parasomnia", sondern der vierzigste Geburtstag der Band im Fokus. 1985 wurde die Gruppe, die längst zu den Prog-Metal-Autoritäten dieses Planeten gehört, gegründet, zunächst unter dem Namen MAJESTY.
Auf den Hörer wartet ein pralles, rund dreistündiges Programm, das, auch wenn nicht jedes Album berücksichtigt wird, durch die Historie des Quintetts schreitet. Bedeutende Scheiben und Fanfavoriten wie "Images And Words" (1992), "Scenes From A Memory" (1999) oder "Train Of Thought" (2003) sind jeweils mit mehreren Stücken vertreten, ebenso gibt es eine Wiederbegegnung mit "Awake", "Octavarium" und "Systematic Chaos". Bemerkenswert ist, dass auch nach der Rückkehr von Mike Portnoy die Mike-Mangini-Epoche mit zumindest zwei Titeln Beachtung findet. Und sogar das seinerzeit wegen seiner mainstreamig-poppigen Anteile arg angefeindete "Falling Into Infinity" ist vertreten: Eine stark überarbeitete und erweiterte Interpretation von 'Hollow Years' könnte die Kritiker von einst versöhnen, denn die Band - vor allem John Petrucci mit einem hinreißenden Solo - beweist, dass in dieser vermeintlich schmalzigen Ballade mehr Substanz steckt, als man erwarten konnte. Mit 'Night Terror', dem einzigen Stück von "Parasomnia", geht es in die Gegenwart. Und Fans können bei der 'Orchestral Overture' auf Spurensuche gehen.
Die ungleichmäßige Aufteilung der Musik auf die drei CDs erklärt sich dadurch, dass die Bestandteile des Konzertes aus zwei Hauptsets und der Zugabe auf der Konserve wiedergegeben sind. Die Truppe präsentiert sich in großartiger Spiellaune. Mit bemerkenswerter Präzision und Ausdauer gibt die Band Melodien, metallische Attacken und proggiges Gefrickel wieder und zeigt bis zum Schluss keine Ermüdungserscheinungen. Am Ende des Hauptkonzertes wird mit 'Octavarium' eines der Dickschiffe vollständig aufgeführt. Und die finale Zugabe 'Pull Me Under' dürfte vor der heimischen Anlage die gleiche Begeisterung hervorrufen wie in der Pariser Arena.
Sicher wird das aufmerksame Zuhören auf die Dauer ein wenig anstrengend, aber das dürfte für altgediente DT-Fans ein Qualitätsmerkmal sein. Die Ansagen sind knapp gehalten, sogar das Jubiläum wird zur Begrüßung nur kurz erwähnt. Nur die Musik steht im Fokus. Durch die regellosen Sprünge in der Bandgeschichte wird deutlich, welche Klasse auch weniger beachtete Stücke haben, die sich vor den etablierten Klassikern nicht zu verstecken brauchen.
DREAM THEATER hat es den Fans in der Vergangenheit mit einigen überraschenden Richtungsentscheidungen nicht immer leicht gemacht. Und so tragisch es ist, auch sehr originelle und innovative Musik nutzt sich über die Jahrzehnte etwas ab. Insofern kann diese Aufzeichnung eines beeindruckenden Jubiläumskonzertes auch überkritische Fans versöhnen, da sie uns vor Augen und Ohren führt, mit welchen großartigen Werken die Band bei aller berechtigten Kritik im einzelnen schon seit langer Zeit unser Leben begleitet.
"Quarantième: Live À Paris" erscheint als CD und Blu-Ray, dieser Rezension lag eine Audioausgabe zugrunde.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser


