DISTASTE - Agoniepositur
Mehr über Distaste
- Genre:
- Grindcore / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- FDA Records
- Release:
- 24.10.2025
- Furunkelmann
- Apex Oppressor
- Last
- Rosstauscherei
- Kaligula 2.0
- Endzweck Geschroepf
- Hand guck in die Luft
- Nestbeschmutzer
- Der Thronraueber
- Gottes Geschenk an die Menschheit
- Das Rudeltier
- Alpinist
- Wind von Asphalt
- Agoniepositur
Brachial, schnell und erstaunlich vielseitig - hier gibt es in allen Facetten aufs Maul!
Die österreichische Grindcore-Szene gehörte zu Beginn der 90er zu den erlesenen Schauplätzen für allerhand Pioniere, ist in der jüngeren Vergangenheit jedoch ein bisschen eingeschlafen, beziehungsweise war nur ausschließlich im tiefsten Underground beheimatet, obschon einzelne Combos immer wieder kurze Nadelstiche setzen konnten und Hoffnung auf ein entsprechendes Revival machten. Einer dieser Acts ist zweifelsohne DISTASTE, ein recht entschlossenes Quartett, das dieser Tage bereits die fünfte Release-Runde einleitet und dort auch keinen Zweifel daran lässt, dass man im internationalen Vergleich gewappnet ist.
14 radikale Abrisse in weniger als einer halben Stunde klingt nach typischem Szene-Geballer, allerdings darf man eine Platte wie "Agoniepositur" keinesfalls nur darauf beschränken, ordentlich fast forward zu brettern. Zwar ist die Geschwindigkeit bei DISTASTE gewohntermaßen hoch, doch gegen ein paar kurze Midtempo-Breaks, einige doomige Parts und eine gewisse technische Finesse in allen Tracks kommt der Durchschnitt sicher nicht an, und zu dem gehören die Österreicher auf gar keinen Fall.
Vor allem die Prügelphasen, in denen ein paar irrwitzige Leads ansatzweise Melodien hervorkramen, während im Hintergrund ein paar Crust-Attacken die Groove-Maschinerie anwerfen, sind echte Highlights, in denen die Qualitäten des Vierers besonders aufblitzen. Nachdem man sich mit räudigen Offensiven wie 'Furunkelmann' und 'Apex Oppressor' aufgewärmt hat, folgen mit 'Rosstauscherei', 'Endzweck Geschroepf' und 'Alpinist' die echten Gourmethappen Schlag auf Schlag und nageln den Hörern Stück für Stück wuchtiger an die Wand.
In der Kürze der Zeit, und das gilt für jeden Track individuell noch einmal besonders, so viel Abwechslung zu schaffen und dem üblichen Grindcore-Geschrubbe so viele zusätzliche Nuancen zu verpassen, ist die Kunst, die in diesem Genre nicht jede Band beherrscht und die nur von wenigen so vorzüglich umgesetzt wird wie von DISTASTE. Auf ihrer fünften Scheibe setzen die Herren aus dem Alpenstaat ein deutliches Ausrufezeichen und bewältigen den Sprung in die internationale Spitzenklasse mit Bravour!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes


