DISTANT - Tsukuyomo: The Origin
Mehr über Distant
- Genre:
- Deathcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 22.11.2024
- The Pale Moonlight
- Fleshweaver
- Feast Of Misery
- Torturous Symphony
- Cradled In Shards Of Glass
- Loveless Suffering
- The Undying
- The Apex
- Acolytes Of Damnation
- Tsukuyomi
- Malice
- Broken Cross
Fressbrett-Zerstörer mit massivem Wumms!
Aktuell gibt es wohl kaum ein Genre, das noch so starke Qualitätsunterschiede aufweist wie die Deathcore-Szene. Einigen eher plump voranpreschenden Acts, deren bloßer musikalischer Gewaltanspruch nicht ausreichend ist, um sich entsprechend in Szene zu setzen, stehen einige dezent experimentelle Combos entgegen, bei denen die schiere Brachialität alleine nicht ausreicht, um sich in Position zu bringen. Zur zweitgenannten Kategorie gehört seit geraumer Zeit auch das niederländisch-slowakische Ensemble DISTANT, das noch sehr stark im klassischen Death Metal verwurzelt ist, auf seinem neuen Album aber noch viel weiter über den Tellerrand schaut und auch dem Black Metal einige Einflüsse abgewinnen kann. Die mannigfaltige Kreativität der Jungs ist wohl auch einigen Protagonisten des modernen Metals nicht entgangen, so dass sich einige namhafte Gastakteure auf "Tsukuyomi: The Origin" wiederfinden, um der Band ihre Unterstützung zuzusichern. Darunter findet sich mit TRIVIUM-Mastermind Matt Heafy auch eine Erscheinung, die man in der Gastrolle nur sehr selten erlebt.
Letztendlich kann man aber davon ausgehen, dass die neue DISTANT-Attacke auch ohne Heafy oder DESPISED ICON-Chefdenker Alex Erion ein massives Brett geworden wäre. Im extrem bedrückenden Rahmen, den "Tsukuyomi: The Origin" aufbietet, ballert und schreddert die Band, was das Zeug hält, knallt einige monströse Groove durch die Boxen, gibt sich aber auch einen gewissen technischen Anspruch, der in den teils sehr Break-lastigen Kompositionen immerzu spürbar ist. Stücke wie 'Loveless Suffering' und 'Tsukuyomi' dürften auch Freunden der Florida-Szene ein freudiges Lächeln auf die Lippen zaubern. Acts wie JOB FOR A COWBOY und THE RED CHORD dürfen sich ob der vermutlichen Inspiration ebenfalls geehrt fühlen. Auch die Herren von SUFFOCATION, mit denen DISTANT unlängst die Bühne geteilt hat, dürfen sich in die Anwärterliste der elementare Einflüsse eintragen, nicht zuletzt, weil die europäische Deathcore-Brigade das Ganze auch handwerklich superb auf den Punkt bringt.
Dass auch elektronische Versatzstücke, vereinzelte Grindcore-Einsprengsel und eben jene pechschwarze Aura zum Gesamtsound dieses neuen Werkes gehören, macht die Sache zugleich spannender und abwechslungsreicher, aber letztlich auch wesentlich intensiver. Von den plumpen Gehversuchen der Konkurrenz kann sich DISTANT dann auch meilenweit (sic!) distanzieren. "Tsukuyomi: The Origin" ist ein Brecher der Spitzenklasse und mit seinen experimentellen Nebengeräuschen auch ein Festmahl für Liebhaber extremer und zugleich fordernder Sounds!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes