DISSECTION - Storm Of The Light's Bane
Mehr über Dissection
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Nuclear Blast / Warner
- Release:
- 17.11.1995
- At The Fathomless Depths
- Night's Blood
- Unhallowed
- Where Dead Angels Lie
- Retribution - Storm Of The Light's Bane
- Thorns Of Crimson Death
- Soulreaper
- No Dreams Breed In Breathless Sleep
Snow is bleeding black.
Ich weiß noch, wie ich das Album mit dem Glitzercover um das Jahr 2000 herum (da war es schon fünf Jahre alt) zum ersten Male einlegte, damals noch CD, klar. Die Veröffentlichung war Teil eines Packages mit WINDIR, DARKWOODS MY BETROTHED und AT THE GATES. Und diese Bands sollten prägen, alle. Das Intro von "Storm Of The Light's Bane" eröffnet unheilschwanger mit düsterem, monotonem Gitarrenriff und entfernten Paukenschlägen. Hier liegt Unheil in der eisigen Luft.
'Night's Blood' gibt dann als erster vollwertiger Track den Startschuss für eines der furiosesten, besten und rasantesten Metalalben überhaupt. DISSECTION kombinierten 1995 MAIDEN-Leads mit seinerzeit neuen Back- und Death Metal-Vibes. Und das auf eine schnittige Art, dass man noch heute den Hut ziehen muss. Denn keiner der hundert Epigonen, die sich an diesem Vorbild abarbeiteten, erreichte diese kompositionelle Qualität, diese "Eisiger blauer Wind trifft schwarze Pfeile"-Atmosphäre.
Die Passage 'I drown in the colour of your eye for a black heart will only find beauty in darkness' in 'Night's Blood' lädt zum Skippen ein, vorher noch dieser akustische Eiskristall-Part, die wilde Steigerung, der giftige, dabei sehr hörbare Gesang von Nödtveidt (dessen sehr spezielle Geschichte ich hier nicht erzähle, das könnt ihr googeln), das ist allerhöchster Weihen wert.
Triumphal geht es weiter: Mit 'Unhallowed' schlittert man weiter mit dem Reiter der Apokalyse durch schneeige Weiten, erklimmt gratige Berglandschaften, immer bedrängt von seltsamen Bewohnern und narzisstischen, keinesfalls immer fein gelaunten Naturgöttern. Man muss ehrlich sagen, die Schweden waren ihrer Zeit weit voraus: Kaum eine Band konnte da mithalten, okay, EMPEROR, SATYRICON vielleicht, auch einige wenige andere, zu denen man später auch die weit unterschätzten THROES OF DAWN zählen darf.
Zu 'Where Dead Angels Lie' muss ich glaube ich nichts mehr sagen: Jeder -selbst Power-Metaller, Grunger oder Metalcore'ler - wird es schon irgendwo und irgendwann gehört haben. Hier fühlt man die eisige Umklammerung, die sensationell-melancholischen Harmonien kontrastiert von gemein-lässigem Gesang. Das ist völlig unerreicht, ein Hit für die Ewigkeit. Überhaupt, wer spielt solch verführerisch gute Akustikpassagen und lässt sie dann spielerisch in turmhohen vertonten Bergmassiven auslaufen?
Und so anmutig, dynamisch, atmosphärisch geht es noch über vier weitere Songs. Der 'Soulreaper' lässt sich nicht stoppen, er saugt alle aus. Eine Menge Bands haben versucht, diesen ganz unvergleichlichen Stil zu imitieren, so unter anderem THRON, TRIDENT, THULCANDRA, DIMHOLT, THE SPIRIT und viele mehr. Ganz an das Original heran kommt jedoch keiner. "Storm Of The Light's Bane" müsst ihr euch zulegen, denn das Album ist ein Klassiker ohnegleichen.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Matthias Ehlert


