DEVOLVER - Non Compos Mentis
Mehr über Devolver
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.08.2025
- Deathtouch
- New Blood
- Jewels Of The Maw
- Wraiths
- At Any Cost
- Non Compos Mentis
- Merciless Storm
- Suffocating Syndrome
- Dehumanize
Auf den Spuren von IN FLAMES und Co.
Wer es tatsächlich schafft, die neue Scheibe von DEVOLVER in einem Rutsch durchzuhören, ohne dabei auch nur mal einen kurzen Moment an IN FLAMES und KILLSWITCH ENGAGE zu denken, muss gegebenenfalls noch mal relativieren, ob er wirklich zugehört hat. Denn auch wenn wir hier mitnichten von einem Abziehbildchen sprechen möchten, ist der Sound der amerikanischen Melodic-Death-Combo nichts anderes als ein hundertprozentiger Mix aus dem Melodiegespür der Schweden und der straighten, brachialen Vorgehensweisen der Kollegen aus eigenem Lande.
Dies kann auf der einen Seite dazu führen, dass man sich schnell die Frage stellt, warum "Non Compos Mentis" so offensichtlich abschaut und man gar nicht erst bemüht ist, den eigenen Sound auf eigene Beine zu stellen, andererseits aber auch die konträre Auseinandersetzung damit bringen, wann die genannten Acts zum letzten Mal solch ein geniales Geschoss veröffentlicht haben wie DEVOLVER diesen August. Vom ersten Ton an befindet man sich hier in sehr heimischen Gefilden, die Friden, Gelotte und Co. in den letzten anderthalb Dekaden zwar immer wieder streifen, aber nie mit solcher Inbrunst, Entschlossenheit und Zielstrebigkeit auf Konserve bannen konnten. Auch KILLSWITCH ENGAGE hat die Symbiose aus Melodie und Brutalität nach den ersten Alben nie wieder so funktional und überzeugend zusammenwerfen können wie dieses junge Quintett auf dem neuen Album.
Von daher braucht es an dieser Stelle auch keine konkrete Standortbestimmung, denn die ist ohnehin ganz offensichtlich. Es geht viel mehr darum, die qualitativen Unterschiede ausfindig zu machen, und bei der unvermeidlichen Gegenüberstellung hat DEVOLVER gegenüber den letzten Releases ihrer großen Vorbilder definitiv die Nase vorn. Zum einen, weil die Amis straight und ohne jeden Schnickschnack arbeiten, zum anderen weil die Melodien alle sitzen, ohne dafür die Heavyness zu reduzieren. In Sachen Melodic Death geht dieses jahr daher auch kein Weg an diesem Album vorbei. Einziger Wermutstropfen: 32 Minuten sind selbst für eine solche Energieleistung ziemlich knapp!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes