DESASTER - Kill All Idols
Mehr über Desaster
- Genre:
- Black / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 22.08.2025
- Great Repulsive Force
- Emanation of the Profane
- Towards Oblivion
- Kill the Idol
- Ash Cloud Ritual
- Fathomless Victory
- Throne of Ecstasy
- They Are the Law
- Stellar Remnant
- Idol's End (outro)
Wie immer, aber doch auch nicht.
Wohl keine Band steht so sehr für den Bastard "Black / Thrash Metal" wie DESASTER aus Koblenz. Die Rheinländer sind eine absolute Konstante. Ihre Alben kommen in teils größeren Abständen auf den Markt, sind dafür aber extrem verlässlich, was die Qualität angeht. "Kill All Idols" ist das zehnte Studiowerk und erscheint nach vierjähriger Pause. Seit 2007 sind vier bis fünf Jahre Abstand die Normalität geworden, mit der Fans sich abgefunden haben. Wenn die Klasse stimmt, dann kann man auch ein paar Jahre warten.
Das weitestgehend farblos gehaltene Artwork wirkt erst Mal untypisch für die Band, die sonst viel mit kräftigem Rot gearbeitet hatte. Chris Moyen ist sonst eher im Bestial Black Metal unterwegs und gestaltete Cover für ARCHGOAT, BEHERIT, BLACK WITCHERY, BLASPHEMY, MORBOSIDAD, SABBAT (die Japaner), aber auch für CRYSTAL VIPER, LONEWOLF, PURTENANCE oder SAVAGE MASTER. Die Musik ist dann aber doch wie immer. Oder?
Eigentlich empfinde ich, dass die Jungs sich tatsächlich wieder ein Stück weiterentwickelt haben. Während die letzte Scheibe bei mir ein leichtes Gefühl der Gewohnheit auslöste, ist "Kill All Idols" in meinen Ohren räudiger. Das Schlagzeugspiel hat was verdammt punkiges, auch Speed Metal haben die Jungs vielleicht mal wieder etwas öfter gehört. Phasenweise gibt es auch leichte Doom-Vibes ('Ash Cloud Ritual'), und der Gesang wirkt mir diesmal besonders evil. Das Songwriting hat etwas mehr Ecken und Kanten als auf dem Vorgänger und ist noch mal antikommerzieller geworden. Mir gefällt die deutlich angehobene Raserei, der enorm bissige Gesang, auch das Riffing, das wieder mehr Richtung Steinzeit-Thrash irgendwo zwischen SLAYER und VENOM geht.
Wer gehofft hatte, DESASTER ziehen mit "Kill All Idols" stärker in eine kommerzielle Richtung, der hatte von Anfang an eine fehlgeleitete Hoffnung. Diese Jungs waren noch nie everybody's darling. Aber dass es doch noch mal deutlich weiter weg von den Hochglanz-Cover-Artworks der Metal-Presse gehen würde, das überrascht mich dann doch. Aber es handelt sich um eine absolut positive Überraschung. "Kill All Idols" ist ein ziemliches Brett geworden und macht deutlich, wer der König im Black Thrash ist: DESASTER!
Anspieltipps: Towards Oblivion, Ash Cloud Ritual
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer