DEAFCON 5 - F.E.E.L.
Mehr über Deafcon 5
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dr. Music Records / Edel
- Release:
- 09.10.2020
- Uprising
- Straight Between The Eyes
- Ruthless
- My Unwanted Bride
- Surprise
- Dawn
- White House Madness
- The Journey
Okay, aber mit Luft nach oben.
Das Konzeptalbum "F.E.E.L." ist der dritte Langspieler der deutschen Gruppe DEAFCON5, mit dem das Quintett aus Hamburg sich stärker in Richtung Prog Rock orientiert. "F.E.E.L." befasst sich mit den sieben menschlichen Grundgefühlen, wie sie eine Lehrmeinung in der Psychologie formuliert, und stellt diese in, (äh) acht Titeln vor. Produziert wurde die Scheibe von Gitarrist Dennis Altmann mit der Band, Abmischung und Mastering übernahm Simone Delaroni von DGM.
Der aktuelle Stil von DEAFCON5 ist vom Prog der Neunziger beeinflusst. Teilweise recht heftige Gitarren treffen auf Keyboards. Damit gelingen der Band einige gute Melodien und interessante Arrangements, mitunter wirkt dieser wiederholte Wechsel "jetzt die Saiten, dann wieder die Tasten" etwas konstruiert und angestrengt. Bei 'Uprising' gelingt dies besser als bei 'Straight Between The Eyes'. Während das Zusammenspiel von Bass und Gitarre im Leadbreak von 'Ruthless' durchaus gelungen ist, hat das keineswegs schlechte 'My Unwanted Bride' zu wenig Substanz für seine über zehn Minuten Spieldauer, auf die es ausgewalzt wurde. Deutlich stärker ist danach das Prog-metallische 'Surprise', das mit seinem sehr variablen Gitarrenspiel, dunklen Chören und gegen Ende einem kleinen DREAM THEATER-Zitat aufhorchen lässt. Das einfacher gestrickte und weitgehend akustische 'Dawn' setzt einen gefälligen Kontrast, bevor das gelungene, schmissige 'White House Madness' durch die banale Melodie im Refrain sein Optimum verfehlt.
"F.E.E.L." steckt voller guter Ideen, die oft zu gut geschriebenen und arrangierten Stücken führen, manchmal aber auch etwas zusammenhanglos aneinandergereiht werden. Auch spielerisch werden die Ideen in wechselnder Qualität umgesetzt, teilweise richtig klasse, teilweise etwas behäbig und pomadig. Die Stimme des Sängers geht in Ordnung, passt aber sicher nicht wirklich zu Prog Rock der härteren Sorte. Auf ihrem Neuland Prog hat die Band DEAFCON5 einen ordentlichen Einstand hingelegt, aber um gegen die Konkurrenz bestehen zu können, sind in Zukunft Steigerungen nötig. Die Substanz ist jedenfalls da.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser