DAVID REECE - Baptized By Fire
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/24
Mehr über David Reece
- Genre:
- Heavy Metal/Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- El Puerto Records
- Release:
- 01.03.2024
- Enemy Is Me
- We'Ve Lost The Fight
- Wrong Move
- Payback's A Bitch
- No Rest For The Wicked
- Twilight Of The Gods
- Seasons Of A Man
- Closer To God
- Archbishop Of Anarchy
- My Heart Burns
- Acceptance Of Denial
- Tomorrow Don't Matter Today
Juhuu, es ist ein Brett!
Vor einigen Jahren konnte DAVID REECE (Ihr wisst schon, Ex-ACCEPT, Ex-BONFIRE) mich als Support-Act von uns U.D.O. regelrecht begeistern. Ähnliches vermag er erneut mit seinem neuen Soloalbum "Baptized BY Fire".
Dessen eröffnender Song 'Enemy Is Me' ließ mir ob seines dargebotenen brachialen Gitarrensounds erst einmal die Kinnlade herunterklappen. Ich hatte nicht mit viel gerechnet, und dann lässt mich das Teil erst einmal unter dem Kopfhörer strammstehen! Der harsch drückende, rohe aber dennoch warme Gitarrensound zieht sich über die gesamte Albumlänge. Die italienischen Mitstreiter des Sängers haben ganze Arbeit geleistet, dieses Album atmet und verströmt soundmäßig Heavy Metal in Reinkultur! Daher prescht 'We've Lost The Fight' genauso metallisch knatternd los, jedoch etwas rhythmischer und mit pathetischer Melodie geschmückt. Grooviger geht es dann in 'Wrong Move' zur Sache, ebenfalls mit toller Melodie und einprägsamem, jedoch keinesfalls cheesigem Refrain.
Zur gesanglichen Leistung von Herrn Reece möchte ich anmerken, dass dieses Album unbedingt berechtigt ist, den Namen des Sängers zu tragen! Die relativ tiefe, voluminöse Stimme von DAVID REECE prägt jeden Song und kann daher zu jedem Zeitpunkt der Musik als Fundament und Anker für die Aufmerksamkeit des Hörers gelten. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Freude an einer puren oldschool Rockstimme, so wohltuend empfinde ich den charismatischen, warmen und kräftigen Klang des Gesangs von Mr. Reece.
Vertrackter und schleppender, jedoch nicht weniger brachial wird es in 'Payback's A Bitch', gefolgt von 'No Rest For The Wicked', das wieder geradliniger mit einer sehr langen Melodie im Refrain überzeugen kann, inklusive einer gewissen Breaklastigkeit. 'Twilight Of The Gods' kommt mir erstmals etwas ähnlich wie der Vorgänger vor. Abermals schafft es jedoch der souveräne Klang der Stimme von DAVID REECE mich zu fokussieren und einfach der Gesangsmelodie lauschen zu lassen. Durch die tolle Gitarrenarbeit mit einigen guten Ideen gewinnt der Song mit zunehmender Dauer enorm. 'Seasons Of A Man' ist eine temporeiche, stampfende Rocknummer mit einer der Endlosmelodien, die ein wenig Merkmal dieses Albums sind.
Ein Höhepunkt folgt: Der langsame Metalsong 'Closer To God' besticht meine Ohren mit einem Hammer-Refrain und Speichelfluss erzeugender Gitarrenarbeit! In diese Güteklasse gehört ebenfalls der flottere Metaller 'Archbishop Of Anarchy', der in fettem Sound stoisch und erhaben seine melodische Power entfaltet. Wer genau hinguckt, hätte beim nächsten Lied eine englischsprachige Cover-Version von 'Mein Herz brennt' von RAMMSTEIN vermuten können. Die Gitarren beim halb-balladesken 'My Heart Burns' sind zwar ähnlich kraftvoll, es handelt sich jedoch um eine Eigenkomposition, die mit einem schönen akustischen Gitarreneinsprengsel endet. Eine weitere, gemächlich Power aufbauende Nummer folgt mit 'Acceptance Of Denial', das wieder durch eine sehr ausgedehnte Melodie im Refrain auffällt. Beendet und abgerundet wird "Baptized By Fire" von 'Tomorrow Don't Matter Today', das zum wiederholten Male durch eine dynamische Songstruktur, vor allem die Rhythmik und kleinste Breaks und Zwischenparts betreffend, auffällt.
DAVID REECE legt ein Soloalbum vor, das deutliche musikalische Klasse hat, die sogar über die kleine Schwäche der gegen Ende hin etwas stärker auffallenden Gleichförmigkeit der Songstrukturen hinweghören lässt. Der Star ist hier sowieso die Stimme, im Zusammenklang mit den brettharten Gitarren. Die Fans von kräftigem Hardrock und Metalbands wie zum Beispiel den PRETTY MAIDS, PRIMAL FEAR oder den Vorgänger-Bands des Herrn Reece sollten hier unbedingt zugreifen. "Baptized By Fire" hat mich ziemlich überrascht und wird mir noch länger Freude bereiten.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Timo Reiser