CYAN KICKS - Come Hell, Come High Water
Mehr über Cyan Kicks
- Genre:
- Alternative Metal / Pop
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Ranka Kustannus
- Release:
- 10.10.2025
- Alone
- From The Bottom Of My Heart
- I Love U2
- Come Hell, Come High Water
- Echo
- Middle Of A Breakdown
- Welcome, Darling
- Dancing With Demons
- Don't You Say I Didn't Warn You
- Flowers
Pop-Metal im TikTok-Format.
Das Quartett CYAN KICKS wurde im Jahr 2016 in Helsinki gegründet und besteht aus Susanna Alexandra (Gesang), Gitarristin Niila Perkkiö, Leevi Erkkilä (Bass) und Pietari Reijonen am Schlagzeug. Das neue Album "Come Hell, Come High Water" ist nun bereits der dritte Langspieler der noch jungen Bandgeschichte und verspricht uns im beiliegenden Pressetext schnörkellosen und ehrlichen Alternative Rock, weshalb ich nicht gänzlich verstehe warum uns AMARANTHE als musikalische Referenz mit auf den Weg gegeben wird.
Dieser Umstand klärt sich aber schnell, denn schon beim Opener 'Alone' bewahrheitet sich die Kategorisierung als Alternative Rock überhaupt nicht. Viel mehr vermischt der Vierer hier moderne Popsounds mit viel Elektronik-Liebe und einer Prise Metalcore, die zumindest für eine gewisse metallische Relevanz sorgt. Gänzlich unbekannt dürfte der Song euch dabei nicht vorkommen, immerhin haben wir es hier mit einer sehr eigenwilligen Coverversion des gleichnamigen HEART-Klassikers zu tun. Im Kern ist 'Alone' in dieser Umsetzung für mich aber eher Musik, die glasklar auf den Mainstream zugeschnitten ist und damit auch irgendwie rechtfertigt, warum sich die Band so großer Popularität auf TikTok und Instagram erfreut.
Auch danach liegt der Fokus primär auf leicht verdaulichen und kompakten Hooklines, die eben auch in einem dreißigsekündigen Reel verstanden und verdaut werden können. Dabei will ich der Band gar nicht absprechen, dass mit 'From The Bottom Of My Heart' beispielsweise auch mal ein cooler moderner Metalsong herumkommt, doch in den meisten Fällen bleibt mir der Sound von CYAN KICKS viel zu kalkuliert und zu radiotauglich. Seien es das vor Melancholie triefende 'Come Hell, Come Hight Water' oder das schrecklich berechenbare 'Flowers' zum Abschluss. Zähne zeigen die Finnen eher selten, sondern sind irgendwie immer sehr darauf bedacht, bloß keine Ecken und Kanten in ihre Musik einzubauen, die abseits der mit Zuckerguss übergossenen Hooklines einmal für mehr Wiedererkennungswert sorgen könnten. Stattdessen gibt es teils tanzbare Synth-Passagen und gnadenlos durchproduzierte Refrains im Überfluss, sodass nur die vereinzelten Gitarren-Ausbrüche, die aber auch immer zahm im Gesamtsound versteckt werden, für ein wenig musikalische Härte sorgen.
Ihr hört es schon, warm werde ich persönlich mit CYAN KICKS so überhaupt nicht. Das liegt nicht einmal an der modernen und poppigen Ausrichtung der Band, sondern daran, dass man irgendwie alles auf "Come Hell, Come High Water" so oder so ähnlich schon einmal gehört hat, was die ganze Angelegenheit dann doch etwas austauschbar und wenig erinnerungswürdig macht. Auf den eingangs erwähnten Social-Media-Platformen werden die Vier trotzdem mit Sicherheit weiter Erfolge feiern, denn genau für diesen Einsatzzweck scheint die Musik komponiert zu sein. Im klassischen Albumformat hat das Material aber zu wenig zu bieten, um mich zu überzeugen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs


