CREST, THE - Vain City Chronicles
Mehr über Crest, The
- Genre:
- Melancholic Dark Rock
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 09.05.2005
- Run Like Blazes
- My War
- Silent
- Another Life
- Come On Down
- Flavour Of The Day
- Reptile
- New Prodound Fear
- Imaginary
- House Of Mirrors
- My War/Broken Glass
Es ist sicher nicht abzustreiten, dass THE CREST jetzt, wo ihre Sängerin Nell bei THEATRE OF TRAGEDY eingestiegen ist, größere Aufmerksamkeit zuteil wird, zumal sie dort niemand anderen als Liv Kristine ersetzte. Es ist auch recht dubios, dass die Band ihren Stil von melodischem Doom Metal plötzlich zu melancholischer dunkler Rockmusik ummodelliert haben. Und es spricht auch einiges dafür, dass THE CREST in manchen Passagen tatsächlich kommerziell relevante Richtungen einschlagen - aber warum der Band jetzt Vorwürfe machen, wo die Musik auf dem neuen Album "Vain City Chronicles" doch astrein ist.
Begleitet von einer wirklich super eingesetzten Geige, wechseln die Norweger zwischen atmosphärischem und getragenem Rock und dezent instrumentierter, melancholischer Musik ständig hin und her und reißen einen direkt von der ersten Sekunde des fetzig erscheinenden Openers 'Run Like Blazes' mit. Nells wunderschöne Stimme steht dabei natürlich ganz klar im Mittelpunkt, aber das ist auch gut so, denn die Dame kann es zweifelsohne mit ihren Kolleginnen aus dem Gothic-Rock-Sektor aufnehmen, auch mit Liv Kristine. Andererseits hat die Band im Hintergrund auch genügend Freiräume, um die teils düstere, teils romantische Grundstimmung mit Hilfe von zuckersüßen aber auch traurigen Melodien aufzubauen. Samples werden diesbezüglich auch verwendet, jedoch verliert die Band über die maschinellen Einsprengsel nie die Kontrolle und setzt sie eher spärlich ein. Gut so, denn so ist gewährleistet, dass jede einzelne Nummer von "Vain City Chronicles" ihren organischen Klang beibehält.
Dass die Band zusätzlich auch noch eine ganze Reihe gemein guter Ohrwürmer am Start hat, hebt die Qualität dieses ohnehin schon starken Albums weiterhin an. Neben dem erwähnten Opener sind es vor allem Stücke wie das leicht poppige 'Silent', das dynamische 'Flavour Of The Day' sowie das fett rockende 'Imaginary Friend', welche den Gesamteindruck ergänzend aufbessern. Ausfälle sind indes keine zu beklagen, aber das kann auch daran liegen, dass die experimentellen Sachen sich vornehm zurückhalten und die Band schon etwas auf Nummer Sicher geht.
Ganz egal, wie ich finde: "Vain City Chronicles" hat mich von Anfang bis Ende überzeugt und sollte Fans von HIM bis LEAVES' EYES auf Anhieb gefallen.
Anspieltipps: Run Like Blazes, Another Life, New Profound Fear, Imaginary Friend, My War/Broken Glass
- Redakteur:
- Björn Backes