CONVULSING - Perdurance
Mehr über Convulsing
- Genre:
- Mathcore / Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Avantgarde Music
- Release:
- 02.05.2025
- Petarch
- Flayed
- Inner Oceans
- -
- Gossamer Pall
- Shattered Temples
- Endurance
Zu sperrig, zu verworren und selten überzeugend.
Auf der Suche nach einem charakteristischen Sound und einer etwas klareren Handschrift ist Brendan Sloan bis dato noch nicht fündig geworden. Der CONVULSING-Alleinunterhalter gräbt zwar in den Tiefen des extremen Metals in alle Richtungen, hat aber auch auf dem aktuellen Werk seines Soloprojekts so viele gegensätzliche Facetten ins Angebot gestellt, dass es nach wie vor sehr schwierig ist, seinen Gedanken, vor allem aber seinen Song zu folgen.
Der Musiker aus dem australischen Melbourne bedient sich gerade in der ersten Hälfte immer wieder irgendwelcher wirren, manchmal auch selbstzerstörerischen Mathcore-Strukturen, gerät dann ins Visier des avantgardistischen Black Metals und fügt dem Ganzen gerne auch mal maschinelles Industrial-Riffing oder eine Spur bedrohlichen, modernen Death Metals zu. Das Resultat ist weitgehend verwirrend, es fehlt eine klare Linie, und da die sperrigen Arrangements erst gar nicht zulassen wollen, dass man tiefer in Nummern wie 'Flayed' oder 'Inner Oceans' eintaucht, verliert man schon relativ bald das Interesse an der eigentlich schon im vergangenen Jahr herausgegebenen, nun aber via Avantgarde Music neu aufgelegten Veröffentlichung.
Komischerweise bekommt Sloan seine Sachen dann aber stetig besser in den Griff, liefert in 'Gossamer Pall' und 'Shattered Temples' plötzlich eine Black/Death-Melange, die entfernt an den jüngeren Output von BEHEMOTH erinnert und deren Publikum durchaus ansprechen sollte. Es sind zwar nur diese beiden, ebenfalls recht mathematisch strukturierten Nummern, mit denen sich der Australier kurzzeitig rehabilitiert, doch mit Blick auf die Zukunft könnte das zumindest mal ein Anfang sein. Das knapp 13-minütige 'Endurance' nämlich fasst das gesamte Chaos, das sich auf "Perdurance" bietet, noch einmal ausgiebig zusammen, bietet abrupte Wendungen im Sekundentakt und stiftet genauso viel Veriwrrung und Durcheinander wie die Nummern des ersten Albumabschnitts. Manch einer mag das als Herausforderung betrachten, mangels klarer Orientierungspunkte ist dies aber eine sehr optimistische Betrachtung eines radikalen, aber viel zu chaotischen Werkes.
CONVULSING täte sicherlich gut daran, etwas straighter zu komponieren und vor allem die Black-Metal-Passagen auszudehnen. In den seltenen Momenten, in denen sich der dreckige schwarze Stahl nämlich durchsetzt, ist "Perdurance" durchaus hörenswert.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes