CENTURIONS GHOST - A Sign Of Things To Come
Mehr über Centurions Ghost
- Genre:
- Black / Death / Doom Metal
- Label:
- I Hate Records / Sound Pollution
- Release:
- 09.06.2006
- Devils Disciple
- Stigmartysm
- Requiem For The Haunted Heart
- Empyrean (Circle Of God)
- Suzanna
- Misery Serenade
- The Eighth Deadly Sin
Nachdem ich dieses Jahr bereits die Ehre hatte, euch BURNING SAVIOURS und ISOLE per Rezension und Interview vorstellen zu dürfen, und nachdem Herb euch schon von THEE PLAGUE OF GENTLEMEN berichtet hat, freut es mich sehr, dass das schwedische Label I Hate Records mit den Briten von CENTURIONS GHOST heuer noch einen vierten großartigen Debütanten auf die Menschheit loslässt. Dafür gebührt dem idealistischen Label auf jeden Fall mal großer Dank. Doch nun zum vorliegenden Debütalbum der Engländer:
Obwohl es sich bei der Musik von CENTURIONS GHOST fraglos um irgendwie doomigen Metal handelt, ist das Langsame und Zähe zwar durchaus präsent und bisweilen auch dominant, aber nicht allgegenwärtig. Schon die ersten Takte des Openers 'Devils Disciple' verdeutlichen, dass das Quintett durchaus auch das Tempo verschärfen kann. Wenn ich mir die Riffs und die Rhythmik der Band so anhöre, dann drängt sich des Öfteren der Vergleich mit den klassischen CELTIC FROST auf, was natürlich absolut positiv gemeint ist. Dazu können die Jungs auch einen gewissen schwedischen Old-School-Death-Touch nicht verleugnen, wobei mich das doomige Element vor allem an die extremeren Sachen von CATHEDRAL erinnert. Der angeschwärzte Gesang des australischen Sängers James Begley ist dabei sehr keifend, rau und bösartig, aber dennoch gut verständlich. Das kurze Zwischenspiel 'Stigmartysm' begeistert mit sphärischen Samples, Gamelan-Klängen und tibetischem Kehlgesang, was sich langsam als exotisches Stilelement in Metalkreisen zu etablieren scheint. Dann geht's weiter mit dem ultra-schweren 'Requiem For The Haunted Heart', dessen wunderbare Leadmelodien auf der Gitarre wahrlich lange durch eure Gehirnwindungen spuken werden. Bei 'Empyrean (Circle Of God)' legen die Kameraden in punkto Epik sogar noch ein paar Schippen nach und ergehen sich in ausufernden Solopassagen. 'Suzanna' ist dann wieder ein instrumentales Zwischenspiel, das aber gänzlich anders gelagert ist und mit wunderbar arrangierten Akustik-Gitarren glänzt. Der Achteinhalbminüter 'Misery Serenade' ist dann das definitiv doomigste und schwermütigste Stück auf diesem Debütalbum. Beklemmend düstere Atmosphäre, metallophone Hintergrundklänge und erneut sehr eingängige, tiefgehende Gitarrenmelodien. Einfach großartig. Das abschließende 'The Eighth Deadly Sin' beginnt mit lateinischen Liturgiesamples und ist wieder deutlich schneller und dynamischer angelegt, bevor es schließlich in einer sehr intensiven Coda endet.
Ein großartiger Albumeinstieg einer sehr originellen Band, die durchaus eure Aufmerksamkeit verdient hat. Ich würde jedem von euch, der auf den Black Metal der Achtziger - also CELTIC FROST und auch Sachen wie VENOMs 'The Seven Gates Of Hell' - ebenso steht wie auf CATHEDRAL, ganz dringend empfehlen, sich mal die Hörproben auf der Heimseite zu saugen, denn die haben es definitiv in sich.
Anspieltipps: Requiem For The Haunted Heart, Empyrean, Misery Serenade
(P.S.: Bevor sich jemand über die fehlenden Genitiv-Apostrophe in Bandnamen und Songtiteln beschwert: Die hat die Band selbst auch weggelassen.)
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle