CANCER (CH) - Family, Music, Me
Mehr über Cancer (CH)
- Genre:
- Punk Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Fastball Music / Sony Music
- Release:
- 30.04.2010
- Mother
- Looking Back
- I Felt Hope
- Family, Music, Me
- Freak
- A Dream To Me
- Slight Return
- Over And Out
- You
- Remember
- Find Your Way Home
- Over And Out (Remix)
Der Punk aus der Schweiz ist eher gemächlich.
Punk ist nicht tot. Lasst euch nichts erzählen, es hat sich nur diversifiziert, hat seine Pseudopodien in alle Richtungen ausgestreckt und Ableger gebildet, die sich in der musikalischen Weltgeschichte wie Metastasen festgesetzt haben. CANCER machen Punk Rock. Ja, aber so einfach ist es dann doch nicht, wie man gleich am Akustik-Rocker 'Mother' hört, der zwar punkige Kürze hat, aber einfach keiner ist. Danach geht es aber etwas rockiger zu Werke, und man darf dann auch schon mal einen guten Schuss Punk in 'Looking Back' und mehr noch in 'I Felt Hope' verarbeiten, bevor der Titelsong selbigen wieder vollständig ablegt. So geht das weiter, abwechslungsreich, geradeaus, ohne Rücksicht darauf, ob das nun Punk ist oder nicht.
Das Album "Family, Music, Me" verarbeitet autobiografische Einflüsse des Bandleaders Joel Bader, der die Gitarre bedient und ebenfalls singt. Hat da jemand bei Nennung des Namens die Augenbrauen hochgezogen? Richtig, es ist der Joel, den man von SLIMBOY kennt. Die Band löste sich 2008 nach vier Alben auf, woraufhin Joel CANCER gründete. Ich erwähnte bereits, dass er sich mit dieser Band zwischen die Stühle setzt, beziehungsweise gerne von einem zum anderen hüpft.
Das Ganze ist massenkompatibel, stromlinienförmig und in der Exekution ausgesprochen anti-punkig, denn die Attitüde ist dann doch eher Pop. Ist das gut oder schlecht? Das Album fließt angenehm vor sich hin, ist nett anzuhören, bleibt aber nicht wirklich im Ohr. Den Punks zu harmlos, für ein Songwriteralbum zu flach, für Pop zu kantig, zuviel Sonne, um ernsthaft zu sein, aber auch wieder überhaupt keinen Fun im Sinn. "Family, Music, Me" ist schwierig einzuordnen, so dass es sicher eine gute Idee ist, sich die MySpace-Seite der Band mal anzusehen und den einen oder anderen Song anzutesten. Ich habe nämlich die Zielgruppe noch nicht definieren können, aber das muss ja nicht notwendigerweise schlecht sein. Ich kann mir das mal anhören, aber insgesamt lässt es mich doch eher kalt. Schade.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger