CALIBRE INFINITE - What Could Have Been
Mehr über Calibre Infinite
- Genre:
- Nu Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 13.11.2025
- Puppet
- It's A Trap
- Dark Days (RSD Part 1)
- I Know All Of The Stars
- What Could Have Been
Musikalisch leider etwas zu zerrissen...
Modernen Melodic Metal hat sich das Quintett CALIBRE INFINITE aus NRW laut eigener Aussage auf die Fahne geschrieben. Die Band besteht dabei aus Peter C (Gesang), Victor D. Blackbyrd (Bass), Pascal Forneck (Gitarre), Jens Härter (Gitarre) und Timon Witt (Schlagzeug) und legt mit "What Could Have Been" nun die zweite EP der Bandgeschichte vor, nachdem vor einem Jahr mit "One Life Remains" der Einstand auf Albumdistanz gefeiert wurde.
Fünf Songs sind dabei in einem Jahr entstanden, wobei 'Puppet' den durchaus groovigen Anfang macht und schnell klarstellt, dass moderner Melodic Metal irgendwie als Genre-Kategorisierung meilenweit am Ziel vorbeischießt. Viel mehr klingt der Opener wie ein Mix aus Gothic, Industrial und Nu-Metallern wie KORN, dem zusäzlich eine dezente Prise Crossover beigemischt wurde. Gerade die teils herrliche dissonante und wuchtige Gitarrenarbeit lässt mich dabei an Jonathan Davis und seine Mitstreiter denken und gefällt mir sehr. Schade, dass die Vocals von Peter C im Vergleich dazu etwas eindimensional aus den Boxen schallen und dem Track so die packenden Widerhaken fehlen, die ihn über die Hit-Ziellinie bringen könnten. 'It's A Trap' ist in dieser Hinsicht mit einem Mix aus tiefem Gesang, Screams und Growls glücklicherweise deutlich besser aufgestellt und wirkt insgesamt wie eine Core-Interpretation einer abgedrehten Nummer der KORN-Anfangstage. Ja, das macht dann tatsächlich richtig Spaß, auch wenn wir hier von melodischen Widerhaken meilenweit entfernt sind.
'Dark Days (RSD Part 1)' schlägt dann plötzlich die Brücke hinüber zum Extreme Metal, wobei gerade die melodischen Gitarren an den Gothenburg Sound denken lassen, während der teils episch angehauchte Klargesang erneut Gothic Metal oder sogar epischen Symphonic Black Metal als Referenzen auf den Plan ruft. Insgesamt in seinem Kleinkosmos ein guter Song, der aber im Gesamtsound der Platte einen klaren Bruch darstellt. Selbiger gerät danach auch zum roten Faden der EP, denn mit 'I Know All Of The Stars' befinden wir uns plötzlich ganz tief im Modern Metal, der hier relativ chaotisch zelebriert wird, während der Titeltrack zum Abschluss als Alternative-Metaller mit Gothic-Schlagseite vielleicht das größte Hit-Potential mitbringt und einem eine im positiven Sinne recht widerspenstige Melodie in den Gehörgang pflanzt.
Am Ende reichen die vereinzelten Höhepunkte dann aber dennoch nicht, um darüber hinwegzutäuschen, dass "What Could Have Been" als EP im Gesamtkontext nicht so richtig funktionieren will. Zu zerrissen wirkt die musikalische Darbietung, zu unterschiedlich sind die verarbeiteten Ideen und Inspirationen, sodass kein richtiger Hörfluss aufkommen will. Schade, da wäre gefühlt mehr drin gewesen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs


