C.O.P. (SWE) - Enemy
Mehr über C.O.P. (SWE)
- Genre:
- AOR / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 07.10.2022
- The Enemy
- For You
- Fighting Your Ghosts
- Too Late
- The One
- 'Til The End
- The Gods
- Higher
- Rise Up
- Proud And Alive
- Glorious
Samtweich und melodisch in den Herbst.
C.O.P. ist ein Trio aus Schweden, bei dem die Musiker als aktive oder ehemals aktive Mitglieder von GRAND ILLUSION in Erscheinung getreten sind: Christian Sundell (Schlagzeug, Keyboards), Ola af Trampe (Gitarre) und Peter Sundell (Gesang). Die Vornamen der drei Herren bilden das Akronym C.O.P. Das Debüt "State Of Rock" aus dem Jahr 2015 ist so ziemlich unter dem Radar geflogen und dürfte wohl hauptsächlich AOR-Kennern ein Begriff sein.
Gerade rechtzeitig, bevor es wieder kälter wird, stattet uns der Dreier mit elf fluffig-kuscheligen Ohrwärmern und samtpfotigen Seelenstreichlern aus, die ihre schwedische Herkunft nicht verleugnen können. Bezug nehmend auf den grandiosen Roman Rumo & die Wunder im Dunkeln von Walter Moers könnte man sagen, die "akustische Behaglichkeitssteuerung" wurde aktiviert. Neben der markanten Stimme - hierzu gleich mehr - sind es vor allem die flächigen Keyboards, die den stark an den 80er Jahren orientierten Sound dominieren. Wer ein eher gitarrenlastiges Klangbild bevorzugt, sei hiermit jedenfalls vorgewarnt. Für Liebhaber eher sanfter, teilweise auch tanzbarer Klänge hält das Zweitwerk von C.O.P. jedenfalls einige gelungene Kompositionen bereit. 'The Enemy' ist ein klassischer, sehr melodiöser AOR-Song, während 'For You' schon stark in Richtung Synthie-Pop tendiert. Bei 'Fighting Your Ghosts' sprechen wir vom besten Stück des Albums. Hier stimmt einfach alles: der Aufbau, der Chorus, die Keyboards, die Gitarrenarbeit und die Melodien generell. Der Track hätte auch den Titelsong eines Tanzfilms aus den 80ern abgeben können. Wäre AOR nicht noch immer ein Nischengenre des 21. Jahrhunderts, könnte man von erheblichem Hitpotenzial reden. Mit 'The One' darf auch die obligatorische Ballade nicht fehlen, die allerdings ein wenig generisch ausgefallen ist.
Ein Punkt verdient es noch angesprochen zu werden, da er Genrefans und Gelegenheitsmelodiker gleichermaßen in zwei Lager spalten dürfte: Und das ist der Gesang von Peter Sundell, der die hohen Töne zwar trifft, dies aber manchmal um den Preis einer eher gepressten Performance bewerkstelligt. Bei 'Too Late' wirkt die Vokalakrobatik unnötig überzogen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens