BROKEN SILENCE - Discerning The Times
Mehr über Broken Silence
- Genre:
- AOR / Melodic Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Retroactive Records
- Release:
- 07.06.2011
- Streets Of The Empty Soul
- Higher
- Not Love At All (It's My Heart)
- Naked
- Ready To Go
- Free
- Innocent Kill
- Break The Silence
- Seasons
- Hard Times
- Follow The Leader
- If I Love
- Broken Crowns
Wiederentdeckter Melodic Rock aus Hawaii!
Retroactive Records haben es sich zur Aufgabe gemacht, mehr oder weniger obskure Christenrockkapellen aus den Kellern der Musikhistorie zu exhumieren. Neben bekannten Acts wie SAINT oder BRIDE haben sie auch ein paar Bands am Start, von denen ich vorher niemals etwas gehört habe. Eine davon ist BROKEN SILENCE, die laut Bandinfo von den hawaiianischen Inseln stammen und nur dieses eine Album veröffentlicht haben. Und in diesem Fall bin ich hocherfreut über den Fund, der mir ohne Retroactive sicher entgangen wäre, woran das Veröffentlichungsjahr 1989, kurz bevor Grunge dem traditionellen Hardrock und Metal eine unfreiwillige Winterruhe verordnete, nicht unschuldig sein dürfte.
Doch gleich die ersten Töne zeigen, wo es langgeht: Melodischer Hardrock, dessen Wurzeln in den Achtzigern liegen, irgendwo zwischen BON JOVI, Hair Metal und DOKKEN. Daniel Ysais' kraftvolle Stimme nimmt gleich bei dem treibenden Opener 'Strees Of The Empty Soul' gefangen, dem schwungvollen 'Higher' und weiß bei der Powerballade 'Not Love At All' zu überzeugen. Eindeutig, "Discerning The Times" ist ein Kleinod!
Die unspektakuläre Gitarrenarbeit von Byron Jacobs verdient eine besondere Erwähnung, denn auch wenn im christlichen Rockbereich selten virtuose Saitenartisten zu Hause sind, vielleicht haben die zwischen Bibellesen und dauerndem Beten einfach keine Zeit zum Üben, so sind in diesem Fall die Soli nicht von schlechten Eltern. Auch wenn man durchaus häufiger genauer hinhören muss, da die Gitarre in den Soloparts doch gelegentlich außergewöhnlich weit in den Hintergrund gemischt ist.
Über die 13 Songs des Albums schleichen sich auch ein paar Songs ein, die nicht hundertprozentig überzeugen können wie das nichtssagende 'Free' oder 'Seasons', das über den Status einer mittelmäßigen Ballade nicht hinauskommt, aber das ist zu verschmerzen. Dafür findet sich mit 'If I Love' im hinteren Teil noch ein schönes, schmalziges Liebesliedchen. Ganz feine Achtziger eben. Any takers?
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger