BLACK MESSIAH - First War Of The World
Mehr über Black Messiah
- Genre:
- Pagan/Viking Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 20.03.2009
- Prologue - The Discovery
- The Vanir Tribe
- Gullveig
- Von Rachsucht Und Lüge
- March Of The Warriors
- Vor Den Toren Valhalls
- The Battle Of Asgaard
- The Chase
- Burn Vanaheim
- Das Unterpfand
- Peace At A High Price
- Andacht
- Söldnerschwein
Durchschnittlicher Pagan Metal mit Hang zum Überpathetischen und Tendenz zu epischer Monotonie. <br />
Hilfe, die paganistisch-odinistische Trendflut meldet sich zurück! Was heißt hier eigentlich meldet sich zurück? Eigentlich ist sie schon seit langem da und etabliert. Genau wie THE BLACK MESSIAH, dieses Mal mit ihrem Werk "First War Of The World", ein Album, das sich in epischer Manier der nordischen Mythologie widmet und den Hörer mit auf eine Reise zurück in ein Reich voll mythischem Zauber und kryptischer Kriegerei nimmt. Als erstes Konzeptalbum wurde namentlich dieses um den professionellen Geschichtenerzähler und Vorleser Tom Zahner sowie um den klassisch ausgebildeten Bariton Markus Wahlers, der seine Stimme dem ein oder anderen Song leiht, ergänzt, was insgesamt nicht nur maßgebliche Qualitätssteigerung zur Folge hat, sondern auch eine kraftstrotzende Untermalung des antizipierten Konzeptualisierungsanspruchs.
Was THE BLACK MESSIAH auf "First War Of The World" fabrizieren, kann sich schon hören lassen. Besonders eingefleischte Metallwikinger, die umfangreiche Runenbildung und freie Übersetzungsarbeiten der Edda ihr Eigen nennen können, werden besonders Gefallen an dieser Platte finden, aber ebenso natürlich an schwarzmetallisch geprägten Pagan Metal Interessierte, die ein bisschen Comic-Eskapismus genießen wollen. Im Vergleich zu den Big-Pagan-Bands des Business schneiden THE BLACK MESSIAH zwar im Schnitt etwas schlechter ab, doch ist dies nicht einer mangelhaften Arrangier- oder Songwritingkompetenz zuzuschreiben, sondern mehr der so genannten epischen Monotonie, d. h. konkret zu breite und ausgedehnte Langstreckenparts, die auf Dauer einschläfernd wirken – ist dies wahrscheinlich doch im Sinne der Band, wird doch gerade eine kohäsive Story erzählt. Jedoch: ein wenig mehr Fokussierung und wahrlich „dichterische Verdichtung“ hätte der Platte nicht geschadet. Schön zu hören ist immerhin, dass man die bereits angesprochenen Langstreckenparts wenigstens nicht mit massiven Tönen, überbordenden Fill-Ins und Hyperakzentuierungen überlädt. Trotz Langatmigkeit herrscht hier instrumentalistische Disziplin vor, was in etwa im ablumimmanenten Erzählfluss oder in seinem roten Faden sein Äquivalent findet.
THE BLACK MESSIAH unterstreichen tonal nachhaltig ihre Black-Metal-Roots, legen im Gegenzug dazu jedoch sehr viel Wert auf Melodiösität und musikalische Nachhaltigkeit. Um diesem Ziel gerecht zu werden, greifen sie insbesondere auf sehr besinnliche Geigenmelodien zurück. 'Gullveig' – nach meinem Dafürhalten der beste Song auf der Platte – hat in diesem Zusammenhang sogar Gassenhauer-Hitpotenzial. Dennoch ist trotz bemühter Qualitätssteigerung der Rest bestenfalls oberer Durchschnitt, ein netter Eisenlutscher für zwischendurch. Mehr leider nicht.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Markus Sievers