BLACK LABEL SOCIETY - 1919 Eternal
Mehr über Black Label Society
- Genre:
- Groove Metal
- Label:
- Spitfire Records
- Bleed For Me
- Lords Of Destruction
- Demise Of Sanity
- Life, Birth, Blood, Doom
- Bridge To Cross
- Battering Ram
- Speedball
- Graveyard Disciples
- Genocide Junkies
- Lost Heaven
- Refuse To Bow Down
- Mass Murder Machine
- Berserkers
- America The Beautiful
Ich war ziemlich gespannt auf die neue Scheibe der BLACK LABEL SOCIETY, schließlich war der Vorgänger "Stronger Than Death" ein ziemlicher Hammer und auch der Auftritt auf dem Wacken Open Air 200 ließ so manche andere Band blass aussehen. Der erste Höreindruck war aber eine ziemliche Enttäuschung.
Ich habe ja nichts dagegen, dass Zakk Wylde (seines Zeichens Gitarrist bei Ozzy) alle Songs schreibt, bis auf das Schlagzeug und einige Basspuren alles selber einspielt und das dann noch als Band bezeichnet, aber die Produktion hätte er lieber fähigeren Leuten überlassen sollen. Das Schlagzeug klingt flach und kraftlos, die Power der Gitarrenriffs lässt sich nur erahnen, nur der Gesang des Meisters klingt kräftig wie eh und je.
Ich habe ja nichts gegen trockene und basismäßige Produktionen, wie z.B. bei BENEDICTION, aber dann muss das auch kraftvoll klingen. Mittlerweile bin ich beim fünften Durchlauf von "1919 Eternal" und die Produktion entfaltet noch immer keinen Druck.
Fürs nächste Mal sollte sich Herr Wylde lieber einen fähigen Producer und Mixer suchen, denn die Songs halten nämlich das hohe Niveau von "Stronger Than Death". Mit der mittelmäßigen Ballade "Bridge To Cross", die nicht an "Rust" heranreicht, dem Akustikgitarren-Intermezzo "Speedball", dem ebenfalls sehr ruhigem "Lost Heaven" sowie dem düsteren, balladesken Abschlusstrack "America The Beautiful" (eine Ballade als Abschlusstrack bringen sonst nur whimpige Poser-Kapellen, die Herr Wylde gerne in Grund und Boden disst...) haben sich auch einige ruhigere Stücke auf die CD verirrt, wobei "Lost In Heaven" und "America The Beautiful" zeigen, dass der Meister auch in diesen Gefilden mit guten Songs aufwarten kann.
Ansonsten kriegt man als Hörer aber das, was Zakk Wylde am besten kann: Simple, aber effektive Drum- und Bassarbeit, seinen ausdrucksstarken Gesang und vor allem Heavy-Riffs bis zum Abwinken, die mit der Power eines Dreißigtonners den unbedarften Hörer an die nächste Wand nageln. Dabei geht es mal schleppend zu, wie bei "Graveyard Disciples" oder "Refuse To Bow Down", zäh-doomig wie in "Lords Of Destruction" oder "Life, Birth, Blood, Doom", bei dem zusätzlich Glockenklänge für eine düstere, melancholische Stimmung sorgen, oder richtig schön treibend wie beim Opener "Bleed For Me", dem fetten "Demise Of Sanity" oder dem melodischem "Berserkers". Trotz aller Abrißbirnen-Riffgewitter sind alle Tracks mit ordentlich Melodie ausgestattet und einige exzessive Soli dürfen natürlich auch nicht fehlen. Positiver Nebeneffekt: Die CD wird auch nach mehrmaligem Anhören nie langweilig und einige Songs kriegt man gar nicht mehr aus den Gehörgängen raus.
Da es auch kaum Ausfälle gibt, könnte ich dieses Album eigentlich allen uneingeschränkt empfehlen, die auf groovigen, leicht BLACK SABBATH-lastigen, fetten Metal stehen. Da ich aber auch nach dem zehnten Hören nicht richtig mit dem Sound warm geworden bin, solltet ihr vorher ruhig mal reinhören. Wenn euch die Riffgewitter an die Wand pusten und ihr mit dem Sound auch klar kommt, dann vergesst meine Kritik am Klangbild und legt euch diese Hammerscheibe zu!
Anspieltips: Bleed For Me, Refuse To Bow Down, Demise Of Sanity, Graveyard Disciples, Lost In Heaven
- Redakteur:
- Herbert Chwalek