BEAT - Live
Mehr über Beat
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- Inside Out Music / Sony
- Release:
- 26.09.2025
- Neurotica
- Neal And Jake And Me
- Heartbeat
- Sartori In Tanger
- Model Man
- Dig Me
- Man With An Open Heart
- Industry
- Larks' Tongues In Aspic, Part III
- Waiting Man
- The Sheltering Sky
- Sleepless
- Frame By Frame
- Matte Kudasai
- Elephant Talk
- Three Of A Perfect Pair
- Indiscipline
- Red
- Thela Hun Ginjeet
Hervorragende Live-Aufnahme der KING CRIMSON-Freunde.
Auch wenn Joe Satriani mit seinen unzähligen Projekten regelmäßiger Besucher auf europäischen Bühnen ist, haben er und seine Kollegen bei der ersten großen Tournee von BEAT den alten Kontinent ausgelassen und lediglich die beiden amerikanischen Komntinente bereist. Dies erscheint insofern noch ärgerlicher, als dass die nun nachgeschobene Live-Nachlese von der Show in Los Angeles derart hervorragend klingt, das man sich als alter KING CRIMSON-Liebhaber in den Allerwertesten beißen mag, dieses Bühnenevent verpasst zu haben. Aber wer weiß, vielleicht ist der Release der schlicht "Live" betitelten Rückschau ja doch noch Grund genug, die Rufe der hiesigen Fans zu erhören.
Worum es bei BEAT geht? Ganz einfach: Die Truppe, der neben Satriani auch Schlagzeuger Danny Carey (TOOL) angehört, hat sich ausgiebig mit den damaligen drei Comeback-Scheiben ihrer alten Prog-Heroen von KING CRIMSON beschäftigt und mit Adrian Belew und Tony Levin gleich zwei Originalmitglieder ins Boot geholt, um die drei Meilensteine aus den frühen 80ern in einem zeitgemäßen Gewand neu aufzulegen - und natürlich reichlich zu improvisieren.
Der Altmeister an der Gitarre kann jedenfalls schon in den ersten Noten kaum verleugnen, wessen Handschrift auf den sechs Saiten liegt und spielt sich in den längeren Instrumentalpassagen von 'Neal And Jack And Me', 'Industry' und 'The Sheltering Sky' in einen wahren Rausch und zeigt seine persönliche Ehrerbietung an seine alten Heroen mit großer Spielfreude und purer Leidenschaft. Währenddessen ist Tony Levin auch mehr als vierzig Jahre nach den Originalaufnahmen von "Discipline", "Beat" und "Three Of A Perfect Pair" immer noch bestens bei Stimme und führt mit einer teils überraschend emotionalen Darbietung durchs Programm, welches zwar wenige Überraschungen beinhaltet, aber dennoch einige Änderungen zum Ausgangsmaterial aufbietet.
Die Soli wurden angepasst, die Live-Dynamik ist eine andere, und auch Careys Schlagzeugspiel ist ein wenig auffälliger, so dass BEAT schnell den nötigen eigenen Charakter erhält, den es am Ende auch braucht, um sich zumindest in der Bühnenpräsentation ein bisschen von KING CRIMSON zu distanzieren. Das ist nicht nur gelungen, sondern hat die Erwartungen deutlich übertroffen!
Wenn sich einige Schwergewichte an das Vermächtnis eines anderen Schwergewichts heranwagen, kann das natürlich auch mächtig in die Hose gehen. Bei BEAT spürt man aber von Anfang an die Hingabe zu diesen wegweisenden Platten, denen man sich auf der letzten Tour gewidmet hat. Immer noch mag der Ärger groß sein, dass das Quartett die europäischen Arenen ausgelassen hat. Das prall gefüllte 2-CD/Blu-ray- Set (wahlweise auch als Deluxe-Variante mit einer weiteren Konzertaufnahme) entschädigt aber ausgiebig für diese Lücke im Konzertprogramm!
- Redakteur:
- Björn Backes