BEAST (SWE) - Dead Or Alive
Mehr über Beast (SWE)
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Gaphals Records
- Release:
- 04.11.2013
- Save Me
- Dead Or Alive
- Cold Breeze
- Outracin' Hell
- Across The Ocean
- Night Lust
- Bad Habits
- Nightmare
- Out Of Reach
Frauenpower mit Arschtrittfaktor und Classic-Rock-Gitarren
Erinnert sich noch jemand an die Zeit, als mit GLUECIFER, THE HELLACOPTERS oder den BACKYARD BABIES scheinbar wöchentlich neue Bands aus Skandinavien auftauchten, die es sich zur Aufgabe machten, Punk und Classic Rock zu einer explosiven Mischung zu verrühren? Nun, diese Zeiten liegen nun schon etwas zurück und die Protagonisten von damals haben sich größtenteils anderen Aufgaben zugewandt, die Bands sind aufgelöst oder auf Eis gelegt, Soloalben oder Death Metal Bands sind in den Fokus der Musiker gerückt und der geneigte Fan weint sich zu "Making Enemies Is Good" in den Schlaf.
Doch dann taucht plötzlich BEAST aus Stockholm auf und macht genau das, was Fans der skandinavischen Rocker schon lang nicht mehr so gut zu hören bekamen: Straighten Rock zwischen punkiger Energie und Riffs der seligen Siebziger, das ganze gekrönt von einer tollen Sängerin, die direkt noch für ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den großen Alten des Genres sorgt. Auf "Dead Or Alive" wird in einer knappen halben Stunde neunmal so richtig zugeschlagen, mit Songlängen, die nur manchmal über die drei Minuten hinausgehen, einem ruppigen Sound und Songs, die klingen, als würde man die Classic Rock Sammlung der Eltern in doppelter Geschwindigkeit abspielen.
Die Riffs zünden direkt, an jeder möglichen und unmöglichen Stelle wird noch ein cooles Gitarrenlead eingebaut und dazu schreit, singt und röhrt die gute Frau am Mikro sich die Seele aus dem Leib. An den richtigen Stellen wird kurz das Tempo rausgenommen, um dem exzessiven Solo Raum zu machen, das bei dieser Musik nicht fehlen darf. Man spürt beim Hören förmlich den Schweiß und die Energie, die die Band in das Album gesteckt hat und die man wohl auch auf der Bühne versprüht. Bereits beim ersten Ton öffnet sich das Bier quasi von selbst, die Party beginnt und es ist nicht unwahrscheinlich, dass vor Ende des Abends die Nachbarn wütend klingeln und Teile der Einrichtung zu Bruch gehen. "Dead Or Alive" bietet genau die Mischung aus klassischem Hard Rock und Punk, wie ihn Schweden und Norwegen vor nunmehr anderthalb Dekaden im Überfluss boten und den man in den letzten Jahren anfing zu vermissen.
Neun rockige Arschtritte mit Power, musikalischem Können und unbändiger Spielfreude, Rockfan, was willst du mehr? Richtig, nichts, weshalb die Losung nur lauten kann: Auf zum nächsten Plattenladen und BEASTs Album eintüten!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst