BATELEURS, THE - A Light In The Darkness
Mehr über Bateleurs, The
- Genre:
- Blues / Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Discos Macarras Records
- Release:
- 01.10.2025
- Price For My Soul
- Widow Queen
- For All To See
- Dancing On A String
- Never Back Down
- The Lighthouse
- Best Of Days
- Gardens Of Babylon
- Down The Garden Path
- Before The Morning Is Done
Feiner Blues Rock aus Portugal.
Die Voraussetzungen für das zweite Album der portugiesischen Band The BATELEURS klingen unheimlich spannend. Laut eigener Aussage hat der Vierer bei den Aufnahmen, die übrigens in drei verschiedenen Studios sattfanden, nämlich die Lebendigkeit der Performance über Perfektion gestellt. Damit ist gemeint, dass die einzelnen Takes nicht bis aufs kleinste editiert, auf Autotune verzichtet und nicht alles bis zum letzten Takt quantisiert wurde. Gerade in der heutigen Zeit ist das praktisch ein komplettes Novum und ein Blick in die Siebziger, wo alle Alben diesen lebendigen Vibe versprühten. Die Spannung angesichts der zehn Tracks von "A Light In The Darkness" ist also entsprechend groß.
Nun könnt ihr euch angesichts der Beschreibung der Aufnahmetechnik schon sicher denken, dass wir es bei den Portugiesen nicht mit einer modernen Metalcore-Band oder gar technischem Death Metal zu tun haben, denn dort würde eine sehr naturbelassene Aufnahme wohl kaum dem Zeitgeist entsprechen. Nein, die Siebziger bleiben da schon das deutlich bessere Stichwort, denn hier finden sich die ursprünglichen Inspirationsquellen für den erdigen Blues Rock, der uns auf dem zweiten Werk der Bandgeschichte präsentiert wird.
So wird der Opener 'A Price For My Soul' dann auch direkt von einem tollen Gitarrenriff mitsamt Slide-Einsatz angeführt, das mit stampfenden Drums und Bass untermauert wird. Auf diesem Fundament kann sich Fronterin Sandrine Orsini mit ihrem herrlich herben Organ austoben, das mich teilweise sogar leicht an Gesangslegende BETH HART erinnert. Musikalisch liegen die Bezüge ebenfalls in Amerika, wobei sich mir gerade RIVAL SONS, BLACK COUNTRY COMMUNION und LARKIN POE als zeitgemäße Referezpunkte aufdrängen. Insgesamt ein unheimlich packender Einstand, der mir sofort Lust auf die übrige Spielzeit macht.
Auch in selbiger liefert der Vierer großteils auf ganzer Linie ab und zeigt eindrucksvoll, dass er auch mehr als nur stampfende Rocker draufhat. So ist 'Widow Queen' definitv leicht psychedelisch beeinflusst und wabert als spannende Bluesnummer aus den Boxen, während 'For All To See' ein straighter Rocker mit Hit-Potential ist, der hinten heraus sogar ein paar hymnische Untertöne annimmt. Die ganz großen Höhepunkte verstecken sich für mich persönlich trotz dieses starken Beginns aber weiter hinten in der Trackliste.
Als erstes möchte ich dabei 'Gardens Of Babylon' gesondert erwähnen, das insbesondere mit einem tollen Gesangsarrangement und einem einprägsamen Refrain punktet. 'Never Back Down' bleibt allerdings für mich der große Glanzpunkt des Silberlings, denn hier greifen die heftig groovenden Gitarren perfekt mit dem tollen Gesang von Sandrine ineinander und es wuchtet sich ein Song aus den Boxen, bei dem wohl niemand mit einer liebe für Rock und Blues still auf der heimischen Couch sitzenbleiben kann. Auch die eingangs erwähnte Aufnahmetechnik wirkt sich natürlich positiv auf das Gesamterlebnis aus, denn gerade bluesige Töne profitieren immer von etwas Spontanität und einer lebendigeren Performance, die dann mehr Live-Feeling ins eigene Wohnzimmer transportiert.
Angesichts dieses tollen Grundstocks von Songs lässt es sich dann auch vekraften, dass nicht restlos jeder Song auf "A Light In The Darkness" zündet und etwa die Ballade 'The Lighthouse' im Verhältnis zu den erwähnten Hits blass bleibt. Der Großteil der Songs macht nämlich unheimlich viel Spaß und etabliert THE BATELEURS als tollen Blues-Rock-Act, den man als Fan des Genres einmal antesten sollte.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs