BARROS - More Humanity Please...
Mehr über Barros
- Genre:
- Melodic Hardrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 29.06.2018
- My Everything
- Disconnect
- Kingdom For A Day
- Take Me As I Am
- Tearing Us Apart
- When It Rains It Pours
- Live Before We Die
- A Love That Shines
- More Humanity Please
- How Does It Feel
BON JOVI im 21. Jahrhundert?
BARROS ist die Zweitband von Paulo Barros, Gitarrist von TARANTULA. Während diese Gruppe eher dem Power Metal zugerechnet wird, ist BARROS im melodischen Hardrock unterwegs und dabei auch für die eine oder andere romantische (Halb-)Ballade gut, wie man auf der neuen Scheibe "More Humanity Please…" feststellen darf. Dabei steht der portugiesische Vierer in der kompakten Besetzung Stimme, Gitarre, Bass, Schlagzeug mit mehr als einem Bein in den 80ern, und zwar im Los Angeles der 80er.
Zwischen Mid-Tempo- und Hardrock pendeln die ersten Stücke des Albums, die mit griffigen Refrains und netten Soli sofort die Aufmerksamkeit des Hörers erlangen, wobei im Mid-Tempo-Bereich ('Disconnect') nicht jede Melodie restlos überzeugt. Da schneidet der härtere Sektor ('Take Me As I Am') besser ab. Ebenso der softere: 'Tearing Us Apart' mit Streicherklängen und vor allem 'Live Before We Die' sind Musterbeispiele der eigentlich ausgestorbenen Kunst, Balladen gleichzeitig Coolness und Romantik zu verpassen. Wer alt genug ist, möge sich jetzt an 'Is This Love' von WHITESNAKE erinnern. Mit 'When It Rains It Pours' und 'How Does It Feel' wird aber auch in der zweiten Hälfte der CD noch ordentlich gerockt. Doch durchweg lassen die typische rauchige Stimme des Sängers, mehrstimmige Refrains, dann und wann eine unverzerrte Sologitarre und viele kleine Details, nicht zuletzt gleichmäßiges Anschlagen des Beckens zum Chorus hin an amerikanischen Rock der 80er, etwa die ersten Jahre von BON JOVI oder die Spätachtziger Phase von VAN HALEN, denken. Dass das Album von Harry Hess, dem Sänger von HAREM SCAREM, abgemischt und gemastert wurde, überrascht dann nicht mehr.
Bei BARROS gibt es keine großen künstlerischen Würfe, aber richtig gut gemachte Unterhaltungsmusik. Insgesamt ist "More Humanity Please…" eine melodische, leicht zugängliche, dabei aber keineswegs banale Scheibe, die gerade im Sommer gut ins Ohr geht.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser