APOSENTO - No Safe Haven
Mehr über Aposento
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Xtreem Music
- Release:
- 02.07.2024
- No Safe Haven
- Tortured And Abused
- Uncertain Death
- A Texas Funeral
- The Bad Seed
- Where Darkness Reigns
- Let It Bleed
- The Devil's Bargain
- As Your Life Ends
- Parásitos
Brutale Kunst, sterile Aufbereitung - ein Zwiespalt!
Bei der Begutachtung einer neuen Platte stehen meines Erachtens in allen Fällen das Songwriting und die Performance im Vordergrund. Sollte eine Band hier entsprechend abliefern, mag man über manche technische Komponente auch gerne mal hinwegsehen, gerade dann, wenn die entsprechenden Combos live auch wirklich abliefern können. Beim aktuellen Release von APOSENTO muss ich aber dennoch frühzeitig einschreiten, weil die spanische Todesblei-Legende die allseits wiederkehrende Diskussion um den Drum-Sound nun sicherlich nicht abschwächt. Vom ersten Moment an fällt die klinische Aufbereitung des Schlagzeugs massiv auf und lässt den Rückschluss zu, dass hier entweder im Studio ordentlich nachbearbeitet wurde oder gar Zweifel aufkommen müssen, inwieweit das durchaus anspruchsvolle Geballer tatsächlich von einem Stöckchenschwinger aus Fleisch und Blut geleistet wurde.
Tut dies den Songs und ihrer brachialen Ausstrahlung letztlich Abbruch? Sicherlich nicht, doch ist das Gesamterlebnis auf "No Safe Haven" infolgedessen eingeschränkt. Nun, diese Frage muss man leider bejahen, zumal die Rhythmusfraktion in den zehn Songs sehr präsent ist und das sterile Geballer sich arg weit in den Vordergrund drängt. Dabei hat APOSENTO auch diesmal wirklich starke Kost im Angebot: technisch beschlagen, angenehm aggressiv, brutal in der Performance und abwechslungsreich in der Ausgestaltung. Eigentlich könnte "No Safe Haven" eine sichere Bank sein, die mit 'Uncertain Death', 'Where Darkness Reigns' und 'The Devil's Bargain' auch die CANNIBAL CORPSE-Gemeinde problemlos einfangen könnte. Doch es bleibt eben jener fade Beigeschmack, der über der gesamten Veröffentlichung schwebt und trotz aller Euphorie über das tolle Songwriting nicht wegzudiskutieren ist.
Insofern bleibt zu sagen, dass APOSENTO erneut eine starke Scheibe herausgegeben hat, die jedoch angesichts der klanglichen Aufarbeitung Minuspunkte einheimst, die vermeidbar gewesen wären. Bleibt abzuwarten, ob "No Safe Haven" auf der Bühne eine andere Figur abgibt, damit könnten sich die Iberer dann auch direkt wieder von dieser vermeintlichen Fessel befreien.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes