ANTIVERSUM - Cosmos Comedenti
Mehr über Antiversum
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Invictus Productions
- Release:
- 29.09.2017
- Antinova
- Chao E Orta Est
- Cosmos Comedenti
- Nihil Ad Probandum
Es hat gedauert, aber es hat sich auch gelohnt!
Seit geraumer Zeit geistern die ersten Demos dieser Schweizer bereits im Underground herum und werden in Szenekreisen auch schon als bösartiges Bollwerk gegen die Verweichlichung im extremen Metal betrachtet. Doch erst nach sieben Jahren ist es ANTIVERSUM gelungen, endlich einen Plattendeal fix zu machen und ihr offizielles Debüt in die Startlöcher zu schieben. Geändert hat sich indes nichts: Die Band nutzt ihren Heimvorteil in Sachen Verrohung, orientiert sich dabei vielleicht nicht ganz so stark an HELLHAMMER und Konsorten, ist aber mindestens genauso eigenwillig und unkonventionell unterwegs wie das Urgestein zu Beginn der 80er.
Auf "Cosmos Comedenti" lädt die Band schließlich zur Lehrstunde in Sachen finsterer Death Metal ein und nimmt sich in den lediglich vier enthaltenen Stücken auch alle Zeit, die angepriesene Verrohung auch nach allen Regeln der Kunst zu zelebrieren. Die meisten Riffs funktionieren auf einer Basis aus Sludge-Elementen und dreckigstem Doom und werden schließlich von einigen Black-Metal-Komponenten gefestigt, die an die ersten raubeinigen Gehversuche von MAYHEM und GORGOROTH erinnern - zumindest was ihre enorm böswillige Ausstrahlung betrifft. Aber auch die Arrangements, die eigentlich nur das Ziel verfolgen, mit schleppenden Rhythmen, verzerrten Vocals und entarteten Disharmonien eine absolut befremdliche Atmosphäre zu kreieren, sind gen Norden gerichtet und hätten zu Beginn des vorletzten Jahrzehnts sicherlich auch begeisterte Zuhörer gefunden.
Doch veränderte Zeiten bedeuten nicht gleichzeitig auch veränderte Hörgewohnheiten, denn, und auch wenn zeitlos in Verbindung mit dem Material von "Cosmos Comedenti" vielleicht nicht der handelsübliche Begriff sein mag, so kann man nicht abstreiten, dass ANTIVERSUM etwas geschaffen hat, was der Band eine Unabhängigkeit von Erwartungen und ähnlichen Rahmenumständen garantiert. Und diese Unabhängigkeit haben die Schweizer genutzt, um ein launisches und gerade auf der Zielgeraden auch mitreißendes Album zu erstellen, mit dem sich die Band endlich auch fest in der extremen Szene etablieren dürfte.
Anspieltipps: Nihil Ad Probandum, Cosmos Comedenti
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes