ANTETENEBRAS - Exitus Lucis
Mehr über Antetenebras
- Genre:
- Heavy Metal / Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 24.04.2025
- Antetenebras
- Thorns
- Anonymous
- Malleus Maleficarum
Amtlich angedoomter Heavy Metal aus dem IN-AEVUM-AGERE-Lager!
Bruno Masulli kann seine Finger nicht still halten. Im Gegensatz zu anderen Doom-Musikern haut der italienische Tausendsassa in extrem kurzen Abständen immer wieder neues Futter auf den Markt. Auch wenn man immer seine Handschrift deutlich erkennen kann, gibt es durchaus auch Unterschiede zwischen all seinen Bands. Mit ANTETENEBRAS begibt er sich nun in Trio-Besetzung auf den Pfad des leicht doomigen US Metals. Alles fürchterlich paradox? Aber so ist das eben in einer Zeit der immer größer werdenden Anzahl an Subgenres. Früher hätte ich da noch Power Metal geschrieben, aber in heutigen Zeiten muss man da ja vorsichtig mit umgehen, denn unter diesem Deckmäntelchen erscheinen ja immer häufiger schlagerartige Stromgitarren-Werke. Aber das soll hier kein ausuferndes Thema werden, denn jeder soll hören und spielen, was sein Herz begehrt. Nur richtig benennen wäre eben schön.
Die vier Songs auf "Exitus Lucis" sind alle kraftvoll und zeugen von einer Detailverliebtheit, die keine Langeweile aufkommen lässt. Sänger Luigi Martino, den Eingeweihte von JACKYL und BLACK INSIDE her kennen dürften, besticht mit einer tiefen Stimme, der es manchmal ein bisschen an Emotionalität mangelt. Trotzdem vermag er den Nummern Leben einzuhauchen. So liebe ich seinen beinahe wütenden Ausbruch in der zweiten Hälfte vom abschließenden 'Malleus Maleficarum'. Hier zeigt er, dass er auch aus sich heraus gehen kann, wenn ihn das Thema berührt. Die in Eigenregie produzierte EP hat den typischen Klang, der beinahe allen Produkten von Bruno Masulli innewohnt und gibt allen Instrumenten den notwendigen Spielraum. So liebe ich es ja, wenn man der Bass von Marcello D'anna an allen Ecken lautstark heraus hören kann.
Wie immer, muss man sich mit der Musik etwas eingehender beschäftigen, denn außer 'Thorns' haben die Songs kaum offensichtliche Hooklines, dabei aber sofort eine beinahe unwiderstehliche Ausstrahlung und Schwere. So erwische ich mich immer wieder dabei, diesen Quickie, der in der Realität gar keiner ist, in den Schacht zu schieben und einfach nur zu genießen. Das Ergebnis dieser schon recht lange andauernden Sucht: Ich fiebere einem kompletten Album entgegen, denn ich ahne, dass dies ziemlich cool ausfallen wird. Vielleicht wäre eine etwas wärme Aufnahme diesen intensiven Songs zuträglich, aber ich alter White-Noise-Demo-Band-Hörer störe ich mich seit dem dritten Durchlauf nicht mehr am Klangbild. Bruno und seine Weggefährten leben diese Musik, und genau das ist auch diesem Kleinod wieder anzuhören. Top!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae