A BURIAL AT SEA - Close To Home
Mehr über A Burial At Sea
- Genre:
- Post Rock / Instrumental
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 23.02.2024
- Páirc Béal Uisce
- Tor Head
- Down To The Floor
- Hy-Brasil
- Gorse Bush On Fire
- Objects Of The House
- New Old
- Masterfred
- Everything You Are Not
- T.G.G.O.A.
- DALL
Tolle Gedankenreise einer extrem interessanten Combo.
Die beiden Musiker von A BURIAL AT SEA sind echte Träumer und schaffen es immer wieder, ihre Zuhörer für ihre eigenen Visionen zu begeistern und sie in die Landschaften hinein zu ziehen, in denen ihre musikalischen Gedanken Schritt für Schritt Form annehmen. Ein besonderes Highlight ist nun das dritte Album des Duos aus Liverpool, auf dem die Combo grundsätzlich sofort wieder an die meist melancholischen Noten ihres selbst betitelten letzten Langdrehers anknüpft, zwischenzeitlich aber auch mal andere Sphären erobert und gewisse Stimmungsaufheller platziert. Diese manchmal auch nur minimalistischen Auflockerungen haben auf "Close To Home" einen sehr belebenden Effekt.
Zunächst beginnt aber auch diesmal alles wie gehabt. A BURIAL AT SEA zaubert post-rockige Soundscapes, steigert sich in hypnotischer Manier in wunderschöne Harmonien und hat im ersten Drittel des neuen Werkes schon so viele verträumte Geschichten erzählt, dass die Band ihr Publikum längst wieder gewonnen hat. Mit dem dezent groovigen 'Hy-Brazil' und dem verspielten, teils sogar proggigen 'Gorse Bush On Fire' geht man dann aber neue Wege, vermischt die relaxte Atmosphäre mit einigen trippigen Sounds und kreiert gerade im rhythmischen Bereich ein völlig neues Fundament, das den Briten mindestens genauso gut zu Gesicht steht wie die vertrauten, eher stillen Noten, für die A BURIAL AT SEA ansonsten steht.
Dieses kurze Experiment bleibt auf "Close To Home" jedoch ein Einzelfall, auch wenn die Band im weiteren Verlauf immer wieder auch mal etwas voluminöser komponiert ('DALL'), ein paar dezente Grooves einstreut und allgemein lebendiger agiert als auf den vorangegangenen Scheiben. All dies ist jedoch einer Spannungskurve unterworfen, die sich vom Opener bis hin zum genannten Schlusstrack zieht, verschiedene Stimmungen aufgreift, das Publikum aber derweil auch geschickt einlullt und mit den fabelhaften Melodien an sich bindet. Auch "Close To Home" ist einem ausgeklügelten Konzept angegliedert, wirft seinen Haken immer wieder aus, zieht seine Fische dann aber eher schleichend und behäbig an Land, um der besagten Spannung keinen Abbruch zu tun.
Am Ende ist auch das dritte Werk, das bis dato nur digital und als (streng limitiertes) Vinyl angekündigt ist, ein Fest für die Sinne, gehäuft melancholisch, aber eben nicht beklemmend, sondern immer auf diesem schmalen Grat zwischen sich andeutender Euphorie und nachdenklicher Zurückhaltung. Es ist zugleich der Höhepunkt des bisherigen Schaffens einer extrem ambitionierten Vereinigung, die, auch über den instrumentalen Post Rock hinaus, Zeichen zu setzen vermag!
Anspieltipps: Gorse Bush On Fire, DALL, Down To The Floor
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes