22 - You Are Creating
Mehr über 22
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Long Branch Records
- Release:
- 23.11.2018
- Inspec
- Staying Embodied
- Sum Of Parts
- A Mutation Of Thrushes
- Adam Kadmon Body Mass Index
- Ectypes
- You Are Creating
- Node 1
- Node 2
- Call Me Trimtab
- Dillemanns Clarity
- Autumn Stream
- Chroma Key
- Sylphs
- V
- Akira
Ein Progleckerbissen!
22. Hinter dem scheinbar nichts aussagendem Bandnamen habe ich erstmal gar nichts erwartet - und wurde komplett überrascht! Denn "You Are Creating" ist ein wundervolles Prog-Album geworden, das mal mehr nach Rock und mal mehr nach Metal tönt. COHEED AND CAMBRIA, DREDG und AGENT FRESCO dürften passende Paten sein, so melodisch, klug und verspielt klingt 22.
Die Norweger packen auf 2 CDs ("Limb 1 & Limb 2") und insgesamt 16 Songs eine erstaunliche Farbpalette an Dynamik aus, jeder Song hat eine eigene Geschichte, die er erzählen möchte. Ganz grundsätzlich geht es auf Album Nummer zwo um die These, dass der Hörer derjenige ist, der die Wirkung der Musik erzeugt, die er hört: Tonhöhe und Rhythmus von Arrangements (Songs) sind nur Werkzeuge des Künstlers, die der Hörer nutzt, um sein individuelles Musikerlebnis zu gestalten.
Bereits der Opener 'Inspec' ist ein wahrer Genuss, 'A Mutation Of Thrushes' weiß mit seiner experimentellen, fast avantgardistischen Note zu gefallen. Sicherlich stellen 16 Songs auch eine ziemliche Herausforderung für den geneigten Hörer dar und auf Länge ist nicht jede Nummer so kurzweilig, dass "You Are Creating" als einfache Kost durchgeht. Doch die glockenklare Stimme Per Kristian Trollviks und die durchweg grandiose wie berührende Melodieführung lassen die Zeit wie im Fluge vergehen.
Ich weiß, dass es schwierig für Prog-Bands ist, Hits zu schreiben und gar nicht unbedingt gewollt ist. Doch 'Call Me Trimtab', zugleich der Opener von "Limb 2", hat definitiv Hit-Potential. Davon hätte es gerne mehr geben dürfen, denn das steht 22 außerordentlich gut zu Gesicht, wie 'Dillemanns Clarity' nochmal beweisen soll. Ein anderer Song namens 'Autumn Stream' wiederum fährt mit einem treibendem Groove auf, der sofort in die Beine geht und das MUSEige 'Sylphs' hat den schönsten Refrain der Platten. Grundlegend nehmen sich die beiden Teile aber qualitativ und quantitativ nichts, auch wenn mir "Limb 2" vielleicht einen Tacken mehr gefällt.
Wer einen späten Progleckerbissen aus 2018 abstauben möchte, sollte hier zugreifen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke