KATATONIA, ALCEST und JUNIUS - München
30.11.2012 | 19:2329.11.2012, Theaterfabrik
KATATONIA auf Tour zum Album des Jahres, "Dead End Kings". Das weckt hohe Erwartungen. Können die Schweden diese erfüllen?

Doch zunächst musste man sich mit zwei relativ unbekannten Vorbands beschäftigen. JUNIUS sind Freunden postrockig-alternativer Klänge vielleicht ein Begriff. Die Band beschreibt sich selbst als "perfekten Hybrid zwischen NEUROSIS und THE SMITHS". Leider ist der Sound am Anfang so dermaßen schrill und schneidend, dass erstmal kein Musikgenuss möglich ist. Zudem befindet sich Sänger Joseph Martinez stimmlich oft den berühmten "Halbton unter Freunden" neben der Spur, was zusammen mit dem etwas behinderten Outfit (Schlabberkapuzenpulli mit Kapuze auf dem Kopf) einen ziemlich schlechten ersten Eindruck macht. Doch Sound und Band steigern sich nach einigen Songs, so dass man sich schön in die doch sehr energiegeladene Musik von JUNIUS fallen lassen kann. Nicht nur einmal kommt mir der Gedanke, eine postmetalllische Variante von LIFE OF AGONY zu hören. Wobei - bei

Danach kommen die Franzosen ALCEST und dazu gibt es von Leuten um mich herum nicht viele gute Kommentare zu hören: Die Musik sei "langweilig und öde" und "eine Kippe anzünden sei anspruchsvoller als das Gegurke auf der Bühne". Manche wollen sie sogar "zurück nach Frankreich" schicken. Okay, ganz so schlimm sind sie nicht, doch ALCEST leiden unter einem grausamen Sound mit jeder Menge ohrenzerschneidender Rückkopplungen. Ich habe hierfür kein Verständnis, denn die Musik von ALCEST ist eher getragen artrockig, wenn gleich mit seltenen black-metallischen Ausbrüchen. Wobei, ist es gleich Black Metal, wenn einer ins Mikro kreischt? Nö. Doch diese sind die besten Momente von ALCEST, denn die langen, getragenen Passagen ziehen sich zäh wie Kaugummi dahin und der zaghafte, gehauchte Gesang ist - zumindest bei solchen Soundverhältnissen - fast eine Ohrenbeleidigung.
Und nun endlich KATATONIA. Die starten gleich mit dem "Dead End Kings"-Opener 'The Parting', das fließend in 'Buildings' über geht. Aber oje mine, was ist denn nur heute mit dem Sound los? Richtig laut ist es, der Gesang von Jonas Renkse klingt übersteuert und die Band wirkt


- Redakteur:
- Thomas Becker